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Tour de Ski im Langlaufsport

Langlauf-Etappenrennen zum Jahreswechsel

Mit Neid hat man zur Tour de France gesehen, wo tausende Leute am Straßenstand stehen und die Radfahrer bejubeln. Dieses Szenario hat man sich für den Langlauf auch gewünscht und mit der Saison 2006/07 ein Rennen entwickelt, das neues Leben in den Langlauf-Weltcup bringen sollte und angelehnt an die Tour de France Tour de Ski heißt. Heftig umstritten, vielfach diskutiert, hat sich das Rennen mittlerweile aber sehr etabliert.

Konzept der Tour de Ski im Langlauf

Als Name wurde Tour de Ski gewählt, was nicht ganz zufällig ähnlich klingt wie das Vorbild Tour de France, denn im Gegensatz zu den bisherigen Langlaufrennen gibt es auch Etappen und ein Gesamtergebnis, das auch für den Weltcup zählt. Zu Silvester wird begonnen und innerhalb von etwa zehn Tagen werden alle Etappen abgespult.

Dabei teilt sich die Tour de Ski in verschiedene Veranstaltungsorte und verschiedene Disziplinen auf. Es wird gesprintet, einzeln gelaufen, es gibt Verfolgungsrennen auf Basis der Zeitabstände, Massenstartrennen und zum Schluss einen Berglauf, wie ihn der Langlauf davor noch nicht erlebt hatte. Manche Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben so ihre Mühe, den Berg in Val di Fiemme hochzusteigen, denn die Steigung ist enorm und soll an Alpe d´Huez erinnern, den Klassiker der Tour de France mit seinen 13 Kehren und enormen Steigungen.

Gewinnen kann das Etappenrennen daher nur, wer sowohl im Sprint als auch über die längeren Strecken eine gute Leistung abrufen kann. Man kann mit sehr guten Leistungen über die längeren Strecken zwar Fehler im Sprint kompensieren, aber es können sich trotzdem Abstände von zwei bis drei Minuten ergeben, weshalb ein Gesamtsieg nicht so leicht möglich ist.

Entwicklung der Tour de Ski

Viele haben nach der ersten Veranstaltung geklagt, aber in der Zwischenzeit ist die Tour de Ski zu einem beliebten Event geworden, das aber viel Anstrengung mit sich bringt. Denn mit wenigen Ausnahmen gibt es fast täglich ein Rennen und auch wenn der Sprint jetzt nicht so anstrengend klingt, muss man doch Qualifikation, Achtelfinale, Viertelfinale, Halbfinale und Finale laufen und das verlangt auch Energie, die am nächsten Tag fehlen kann, wenn man 20 Kilometer zurücklegen soll.

Was am Anfang seltsam anmutete, wurde zu einer marketingmäßig gut verkaufbaren Veranstaltung, die für das Fernsehen optimale Bilder bietet und die auch für die Veranstalter interessant ist. Deshalb gibt es eine ganze Reihe von Veranstaltungsorten, die schon Teil der Tour de Ski waren oder auch aktuell sind und dazu zählen auch Großstädte wie München oder Prag. Hier haben Sprintveranstaltungen tollen nordischen Sport mit Massen an Skifans zusammengeführt und ein Spektakel angeboten. Die Austragungsorte ändern sich zum Teil auch von Jahr zu Jahr.

Geändert hat man auch die Zählweise. Zwar gibt es weiterhin für den Gesamtsieg 400 Punkte für die Weltcupwertung, aber im Gegensatz zur ersten Ausgabe gibt es jetzt auch Weltcuppunkte für die einzelnen Rennen, sodass jemand, der bei den ersten Rennen stark war, dann aber krank wurde, nicht um alle Punkte fällt.

Gelaufen wird die Tour de Ski in Mitteleuropa, vor allem in Tschechien, Deutschland und das Finale in Italien. War man am Anfang skeptisch, so gibt es jetzt viele Wintersportorte, die sich um eine Beteiligung bewerben, sodass sich in den nächsten Jahren die Orte weiter abwechseln. Einzig der Berglauf ins Ziel in Val di Fiemme ist abgesichert. Aber gelaufen wurde von Tschechien über Deutschland bis in die Schweiz schon in verschiedenen Orten. Der Start erfolgt meist um den 30. Dezember, manchmal direkt an Silvester am 31. Dezember, das Finale findet nach dem 6. Jänner, meist am 7. oder 8. Jänner, statt.

Bedeutung der Tour de Ski

Petter Northug dominierte über Jahre den Weltcup, vor allem im Sprint und bei langen Rennen im Massenstart, weil es zum Schluss auch einen Sprint gab (meistens jedenfalls). Aber die Tour de Ski war nicht sein Ding. Zwar ging er auch dort schon als Führender in die finale Etappe, aber das Bergaufsteigen mutete bei ihm so an wie bei Kindern, die das erste Mal sich mit Ski bewegen. Andere springen den Berg hoch und sorgen so für mehr Dynamik, weshalb Leute wie Northug die Tour de Ski kaum gewinnen können.

Ob man dieses Etappenrennen nun mag oder nicht - wer hier gewinnt, hat beste Chancen, den Gesamtweltcup für sich zu entscheiden. Therese Johaug hatte zum Beispiel nach ihrer Dopingsperre in der Saison 2018/19 die meisten Distanzrennen gewonnen, die Tour de Ski zugunsten der Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Seefeld für die Vorbereitung ausgelassen und gewann daher auch nicht den Gesamtweltcup. Den gewann Ingvild Flugstad Östberg, die nicht ganz zufälligerweise die Tour de Ski für sich entschieden hatte.

Wer also den Gesamtweltcup gewinnen will, wird bei der Tour de Ski an den Start gehen müssen und dort auch gut abschneiden müssen, denn sonst fehlen die Punkte in der Endabrechnung.

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Die Grundlage des professionellen Langlaufsports ist die Strecke mit den notwendigen Erfordernissen, wobei es eine Strecke für die klassische Technik mit den vorgefrästen Rillen geben kann oder eine glatte Strecke für die freie Skatingtechnik. Die klassische Technik mit dem Diagonalschritt oder schneller mit dem Doppelstockschub ist die traditionelle und langsamere Art des Langlaufs, der Skatingschritt ist die modernere und schnellere Variante. Schön ist, dass im Langlaufsport beide Laufstile erhalten geblieben sind und abwechselnd im Weltcup und auch bei den Großereignissen eingesetzt wird.

Bei den Rennen im Rahmen des Weltcup und der Vergabe der Weltcuppunkte unterscheidet man verschiedene Arten von Rennen. Es gibt die Sprints, die langen Rennen im Rahmen des Distanzweltcup sowie auch Etappenrennen mit mehr Punkten für die Sieger als Belohnung. Die Tour de Ski bringt dabei seit einigen Jahren die meisten Punkte und stellt eine Grundlage für den Weltcupsieg dar. Von den Rennen her unterscheidet man die Einzelrennen, die Massenstartrennen sowie Sprint und Teambewerbe.

Das Einzelstartrennen ist ein solches, bei dem in einem Intervall jede Läuferin oder jeder Läufer für sich das Rennen beginnt. Man bildet zwar auf langen Distanzen doch Gruppen, aber man läuft nicht im Pulk wie beim Massenstartrennen.

Die immer öfter gewählte Alternative ist das Massenstartrennen, bei dem das ganze Feld gemeinsam beginnt. Das gilt für das eigentliche Massenstartrennen wie bei den 30 Kilometer der Frauen oder 50 Kilometer der Männer, aber auch beim Skiathlon als Mix der beiden Laufstile.

Beim Versuch, den Langlauf in die Ballungszentren zu bringen, hat es Showrennen gegeben, aus denen sich der Sprint entwickelt hat - ein dynamisches und sehr kurzes Langlaufrennen mit mehreren Durchgängen. Der Sprint wurde sehr populär und erhielt mit dem Teamsprint eine attraktive Ergänzung.

Und es gibt auch den normalen Teambewerb in Form der Staffel. Dabei bilden vier Frauen oder vier Männer eine Nationalmannschaft, wobei im Weltcup die starken Nationen auch mehrere Teams einsetzen dürfen.

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Langlaufen Tour de SkiArtikel-Thema:
Tour de Ski im Langlaufsport
Beschreibung: Die 🎿 Tour de Ski ist ein Etappenrennen im Langlauf-Weltcup und findet rund um den ✅ Jahreswechsel mit Sprintbewerben, Distanzrennen und Berglauf statt.

letztes Datum:
04. 02. 2023

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