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Taktik in der Langlauf-Staffel

Aufstellung bietet einige Möglichkeiten

Im Biathlonsport kann man bei der Staffel die Positionen 1 bis 4 auswählen, wie man mag, im Langlauf ist die Untergliederung nicht so leicht möglich, weil die ersten beiden Positionen im klassischen Stil, die zwei weiteren Positionen im Skatingstil gelaufen werden. Wenn ein guter Läufer perfekt im Skaten ist, aber nicht in der klassischen Technik, bleibt nur Position 3 oder 4 in der Staffel übrig.

Welche Taktik ist in der Langlauf-Staffel möglich?

Die beiden Laufstile verpflichten dazu, wirkliche Klassiker am Beginn und Skater am Ende einzusetzen, wobei man aber auch bei großen Teams bestimmte Leute mit bestimmten Aufgaben auswählen kann. Wenn man ein großes Nationalteam mit starken Läuferinnen bzw. Läufern hat und man weiß von der Konkurrenz, dass im klassischen Stil Schwächen gegeben sind, dann wählt man Mitglieder für die ersten beiden Strecken aus, die besonders gut ein hohes Tempo laufen können, das sie auch bis zur Übergabe halten können. Damit wird spekuliert, dass die Konkurrenz abgehängt wird, sodass deren Skater nicht mehr herankommen können.

Diese Rechnung kann man natürlich umgekehrt auch anstellen und die Skater so auswählen, dass sie auf 5 bzw. 10 Kilometer (je nachdem ob Damen- oder Herrenrennen) schnell laufen, um weniger starke Skater der unmittelbaren Konkurrenz abzuhängen.

Und tatsächlich gibt und gab es in den Staffelrennen immer wieder Situationen, die je nach Stil völlig unterschiedlich abgelaufen waren. Estland hatte ein enorm starkes Team mit Klassikern, die auf den ersten beiden Strecken für Tempo sorgten und unter den besten drei oder vier Staffeln zu finden waren. Aber mit dem Skatingstil verlor Estland dennoch alle Chancen und landete bestenfalls im Ziel auf Platz 6.

Andere Nationen drehen den Spieß um und sind auf den Skatingstrecken stärker, doch meist gilt die Regel, dass man nur dann eine Chance auf einen vorderen Platz hat, wenn man keinen Rückstand aufholen muss. Daher sind die klassischen Strecken für den Rennverlauf enorm wichtig. Hat man hier einen Rückstand aufgerissen, wird der nur mit großer Mühe wieder aufgeholt werden können - meist gelingt es nicht, weil vorne zusammengearbeitet wird und man häufig alleine den Rückstand aufholen sollte.

Welche Aufgabe hat welches Mitglied?

Der Startläufer hat bei den Männern in der Regel die Aufgabe, das Rennen moderat zu beginnen und einmal für klare Verhältnisse zu sorgen. Das Feld bleibt meist geschlossen. In der zweiten Runde drücken die starken Nationen aufs Tempo, um das Feld deutlich zu verkleinern. Manchmal bleiben gar nur drei oder vier Nationen übrig, manchmal bleibt eine größere Gruppe mit 8 Nationen zusammen.

Die Position 2 und 3 hängt vom Rennverlauf ab. Gibt es einen Vorsprung auf einen gefährlichen Konkurrenten, dann versucht man mit hohem Tempo diesen zu verteidigen oder gar auszubauen. Bleibt eine größere Gruppe, dann wird eher taktisch gelaufen, erst am Ende wird beschleunigt, um mögliche Schwächen auszunutzen.

Der Schlussläufer muss den Vorsprung verwalten oder sich mit der Konkurrenz im Stilsprint messen. Häufig werden daher Sprinter für das letzte Teilstück gewählt.

Bei den Frauen läuft die Geschichte ganz anders. Die norwegischen Frauen sind meist so überlegen, dass schon mit der Startläuferin oft ein Vorsprung gegeben ist, den die anderen verwalten oder meist sogar ausbauen können. Nur Schweden, manchmal Russland und Finnland können mithalten, ab und zu auch Frankreich und Deutschland sowie Italien.

Taktik und der Faktor Schnee

Die Taktik ist auch geprägt durch die Schneebedingungen. Wenn es stark schneit, sind tiefe Verhältnisse gegeben und dann kann man sich nicht so leicht von der Konkurrenz lösen und mehr Nationen können mithalten. Andererseits sind die Strecken dann tiefer und das bedeutet, dass man mehr Kraft braucht. Daher wird bei tiefen Verhältnissen oft ein großes Feld beobachtet, das aber am Ende des Startläufers in alle Einzelteile zerlegt wird, weil alle müde sind. Man muss die Beine mehr heben, rutscht mehr am zusammengepressten Schnee und so zeigt sich ein ganz anderes Rennen als bei Sonnenschein und herrlich präparierten Loipen - speziell in der klassischen Technik zu Beginn.

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Die Grundlage des professionellen Langlaufsports ist die Strecke mit den notwendigen Erfordernissen, wobei es eine Strecke für die klassische Technik mit den vorgefrästen Rillen geben kann oder eine glatte Strecke für die freie Skatingtechnik. Die klassische Technik mit dem Diagonalschritt oder schneller mit dem Doppelstockschub ist die traditionelle und langsamere Art des Langlaufs, der Skatingschritt ist die modernere und schnellere Variante. Schön ist, dass im Langlaufsport beide Laufstile erhalten geblieben sind und abwechselnd im Weltcup und auch bei den Großereignissen eingesetzt wird.

Bei den Rennen im Rahmen des Weltcup und der Vergabe der Weltcuppunkte unterscheidet man verschiedene Arten von Rennen. Es gibt die Sprints, die langen Rennen im Rahmen des Distanzweltcup sowie auch Etappenrennen mit mehr Punkten für die Sieger als Belohnung. Die Tour de Ski bringt dabei seit einigen Jahren die meisten Punkte und stellt eine Grundlage für den Weltcupsieg dar. Von den Rennen her unterscheidet man die Einzelrennen, die Massenstartrennen sowie Sprint und Teambewerbe.

Das Einzelstartrennen ist ein solches, bei dem in einem Intervall jede Läuferin oder jeder Läufer für sich das Rennen beginnt. Man bildet zwar auf langen Distanzen doch Gruppen, aber man läuft nicht im Pulk wie beim Massenstartrennen.

Die immer öfter gewählte Alternative ist das Massenstartrennen, bei dem das ganze Feld gemeinsam beginnt. Das gilt für das eigentliche Massenstartrennen wie bei den 30 Kilometer der Frauen oder 50 Kilometer der Männer, aber auch beim Skiathlon als Mix der beiden Laufstile.

Beim Versuch, den Langlauf in die Ballungszentren zu bringen, hat es Showrennen gegeben, aus denen sich der Sprint entwickelt hat - ein dynamisches und sehr kurzes Langlaufrennen mit mehreren Durchgängen. Der Sprint wurde sehr populär und erhielt mit dem Teamsprint eine attraktive Ergänzung.

Und es gibt auch den normalen Teambewerb in Form der Staffel. Dabei bilden vier Frauen oder vier Männer eine Nationalmannschaft, wobei im Weltcup die starken Nationen auch mehrere Teams einsetzen dürfen.

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Langlauf Staffel TaktikArtikel-Thema:
Taktik in der Langlauf-Staffel
Beschreibung: Die 🎿 Taktik in der Langlauf-Staffel ist durch die Aufstellung und die ✅ Stärke der Teams vorgegeben, hängt aber auch von den Verhältnissen ab.

letztes Datum:
04. 02. 2023

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