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Taktik im Einzelstartrennen des Langlaufs

Startnummer und Runden als Spielwiese

Die Taktik im Einzelstartrennen des Langlaufsports ist eine völlig andere als beim Massenstartrennen. Man kann sich nicht im Feld verstecken und seine Konzentration auf den Endspurt der letzten zwei Kilometer richten, sondern muss selbst die ganze Zeit arbeiten. Aber man kann darüber nachdenken, wie man dies durchführt.

Welche Taktik kann im Einzelstartrennen möglich sein?

Das ist auch der Reiz dieser Form von Langlaufrennen, denn die Läuferinnen und Läufer absolvieren die Streckenlänge im vorgesehenen Laufstil (klassisch oder Skating) für sich alleine. Natürlich gibt es auch Gruppenbildungen, die taktisch sehr interessant sein können und einige Spielereien zulassen, wodurch das Ergebnis auch beeinflusst wird.

Wenn jemand weiß, dass 30 Sekunden später ein Topstar auf die Strecke geht, ist eine taktische Möglichkeit, dass man gut beginnt, aber es nicht übertreibt. Man weiß sowieso, dass man um den Sieg nicht mitlaufen kann und wartet förmlich auf den Topstar, um sich in seinen Windschatten zu hängen. Läuft dieser ein Superrennen, dann ist es durchaus möglich, dass man eine viel bessere Platzierung erreichen kann, weil man nur die 30 Sekunden vom Startintervall verliert.

Die Versuchung ist sehr groß, weil zwischen den Favoriten der roten Gruppe werden Außenseiter gelost. Diese können sehr stark profitieren, müssen aber trotz des Windschattens weit schneller laufen als sie es normalerweise können. Und daher hat man selten einen Vorteil, weil man nicht die ganze Distanz dieses hohe Tempo halten wird können.

Die Favoritinnen oder Favoriten selbst haben durch diese Konstellation einen Minutenabstand. Man kann damit spekulieren, dass die absoluten Favoriten eine Minute Vorsprung auf alle anderen herauslaufen können und wenn man zwar gut, aber nicht so gut ist, kann man mit einer gemäßigten Startphase in den Windschatten der nächstfolgenden Favoritin oder des Favoriten gelangen und davon profitieren. Doch der Abstand von einer Minute ist schon sehr groß für eine Spitzenplatzierung.

Die Rechnung kann natürlich zusätzlich nach hinten losgehen, wenn man den Windschatten nicht halten kann. Dann hat man sich verkalkuliert und verliert noch viel mehr Zeit, aber dann ist die Taktik auch egal, weil dann hatte man nicht seinen besten Tag für das Rennen erwischt. Es kann auch ganz anders laufen, indem man dem Topstar selbst hilft. Man lässt sich eine Zeit ziehen und nutzt die Abfahrten oder leichte Anstiege, um selbst für Tempo zu sorgen, wodurch der Favorit nicht die ganze Arbeit alleine machen muss.

Diese Gruppenbildung spielt oft eine große Rolle für die Einzelrennen. Manchmal bilden sich Gruppen von vier oder fünf Läuferinnen bzw. Läufer, die sich gegenseitig helfen können. Dem gegenüber stehen die Leute, die alleine die ganze Strecke absolvieren.

Taktik mit Startnummer

Neben den Gruppenbildungen spielt die Taktik auch beim Anlegen des Rennens eine Rolle. Man kann vom Start weg voll laufen, um die Konkurrenz unter Druck zu setzen, muss aber aufpassen, dass man auf den letzten Kilometern auch noch genug Kraft hat. Oder man geht das Rennen schnell, aber nicht zu schnell an und versucht auf den letzten Kilometern die entscheidenden Sekunden herauszuholen.

Vor allem kann man mit der Startnummer spielen. Die meisten Stars nutzen die letzten Startnummern der roten Gruppe. Häufig startet die rote Gruppe ab Nummer 30 oder 32 und reicht bis etwa 60 oder 66. Wenn man also mit 60 startet, sind die meisten Favoritinnen oder Favoriten bereits unterwegs und man weiß die Zeiten und kann sich orientieren. Es gibt aber auch den umgekehrten Weg, indem man bewusst eine niedrige Nummer wählt und vom Start weg Vollgas wählt. Dann setzt man die anderen unter Druck und diese übertreiben vielleicht und haben im Finale keine Kraft mehr.

Und dann gibt es noch eine Option. Wenn man mit 30 losläuft, kann es sich ausgehen, dass man seine erste Runde absolviert hat, und zwar genau dann, wenn die besten mit Nummer 60 mit viel mehr Kraft und Energie ihr Rennen beginnen. Gelingt es, in den Windschatten zu kommen, kann man viel Kraft sparen und nutzt das Anfangstempo der Konkurrenz.

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Die Grundlage des professionellen Langlaufsports ist die Strecke mit den notwendigen Erfordernissen, wobei es eine Strecke für die klassische Technik mit den vorgefrästen Rillen geben kann oder eine glatte Strecke für die freie Skatingtechnik. Die klassische Technik mit dem Diagonalschritt oder schneller mit dem Doppelstockschub ist die traditionelle und langsamere Art des Langlaufs, der Skatingschritt ist die modernere und schnellere Variante. Schön ist, dass im Langlaufsport beide Laufstile erhalten geblieben sind und abwechselnd im Weltcup und auch bei den Großereignissen eingesetzt wird.

Bei den Rennen im Rahmen des Weltcup und der Vergabe der Weltcuppunkte unterscheidet man verschiedene Arten von Rennen. Es gibt die Sprints, die langen Rennen im Rahmen des Distanzweltcup sowie auch Etappenrennen mit mehr Punkten für die Sieger als Belohnung. Die Tour de Ski bringt dabei seit einigen Jahren die meisten Punkte und stellt eine Grundlage für den Weltcupsieg dar. Von den Rennen her unterscheidet man die Einzelrennen, die Massenstartrennen sowie Sprint und Teambewerbe.

Das Einzelstartrennen ist ein solches, bei dem in einem Intervall jede Läuferin oder jeder Läufer für sich das Rennen beginnt. Man bildet zwar auf langen Distanzen doch Gruppen, aber man läuft nicht im Pulk wie beim Massenstartrennen.

Die immer öfter gewählte Alternative ist das Massenstartrennen, bei dem das ganze Feld gemeinsam beginnt. Das gilt für das eigentliche Massenstartrennen wie bei den 30 Kilometer der Frauen oder 50 Kilometer der Männer, aber auch beim Skiathlon als Mix der beiden Laufstile.

Beim Versuch, den Langlauf in die Ballungszentren zu bringen, hat es Showrennen gegeben, aus denen sich der Sprint entwickelt hat - ein dynamisches und sehr kurzes Langlaufrennen mit mehreren Durchgängen. Der Sprint wurde sehr populär und erhielt mit dem Teamsprint eine attraktive Ergänzung.

Und es gibt auch den normalen Teambewerb in Form der Staffel. Dabei bilden vier Frauen oder vier Männer eine Nationalmannschaft, wobei im Weltcup die starken Nationen auch mehrere Teams einsetzen dürfen.

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Langlauf Einzelstartrennen TaktikArtikel-Thema:
Taktik im Einzelstartrennen des Langlaufs
Beschreibung: Die 🎿 Taktik im Einzelstartrennen des Langlaufs bezieht sich vor allem auf die ✅ Startnummer und auf bestimmte Konstellationen im Rennen.

letztes Datum:
04. 02. 2023

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