Die Taktik im Fußballspiel ist ein wesentlicher Faktor der Sportart selbst. Natürlich weiß man, dass auch die gegnerische Mannschaft das Spiel gewinnen will und man kennt die Spieler - der Trainer des Gegners, aber die eigenen auch. Daraus ergeben sich unzählige Möglichkeiten von einer defensiven Überlegung, wie man die gegnerischen Stürmer entschärfen kann bis zu der offensiven Überlegung, mit vielen offensiven Spielern für Ärger im gegnerischen Strafraum zu sorgen. Das Gemeine an der Taktik im Fußballsport ist auf jeden Fall, dass die Taktik nach fünf Minuten bereits hinfällig sein kann. Das ist etwa dann der Fall, wenn ein schwächerer Gegner Mauerfußball versucht und sehr defensiv spielt, aber früh ein Tor bekommt. Dann muss man angreifen, um ein Unentschieden anzustreben und die ganze defensive Taktik ist zum Vergessen.
Die Taktik im Fußballsport ist recht einfach dargelegt, denn man hat 11 Spieler zur Verfügung, die verschiedene Aufgaben vom Torhüter bis zum Angreifer umsetzen sollen. Seine eigenen Überlegungen münden für den Trainer in der Aufstellung oder Mannschaftsaufstellung, jedoch agiert der gegnerische Trainer ebenso und man weiß erst im Spiel, welche Überlegungen dieser hatte. Die Taktik ist daher eine Art Schlachtplan, wie man das Spiel gewinnen könnte ohne Garantie, dass man richtig liegt.
Denn wie man die zehn Spieler einsetzt, die als Feldspieler für Verteidigung, Spielaufbau und Angriff zuständig sind, das ist eine eigene Geschichte, die durch taktische Überlegungen geprägt wird. Dabei ist es auch nicht jede Taktik gleichgeschaltet, weil Spielsysteme, die in den 1950er-Jahren noch verwendet wurden wie zum Beispiel das 3-2-2-3, kennt heute niemand mehr. Andere Spielsysteme wie das beliebte 3-5-2 verwendet man auch kaum mehr, obwohl es in den 1970er- und teilweise in den 1980er-Jahren von vielen Vereinen und Nationalmannschaften umgesetzt wurde.
Das liegt einfach daran, dass man immer neue Varianten findet, wie man das Spiel gestalten kann. Dabei gibt es defensive und offensive Überlegungen. Der Tabellenletzte wird beim Tabellenführer nicht mit einer Mannschaft auflaufen, in der vier Stürmer stehen. Eher sind fünf Verteidiger zu erwarten, aber auch die müssen miteinander gut zusammenspielen können, also muss man die Taktik im Training üben.
In der Zwischenzeit gibt es die verschiedensten taktischen Grundaufstellungen und nicht jedes moderne System bringt auch den gewünschten Erfolg. Oder umgekehrt: Ein veraltetes System kann auch Erfolg bringen. Die Referenz schlechthin für diese Aussage war das griechische Nationalteam unter dem deutschen Trainer Otto Rehhagel, das als Außenseiter zur EURO 2004 nach Portugal reiste und als Europameister wieder nach Hause flog. Rehhagel hatte ein so defensives System gewählt, das kaum zu überwinden war. Mit wenigen Toren gelang tatsächlich der Titel, obwohl alle anderen Teams bessere Spieler und modernere Systeme hatten.
Das Beispiel ist ein gutes für die große Bedeutung der Taktik. Eine Mannschaft kann im Heimspiel ganz anders auftreten als im Auswärtsspiel und gegen Favoriten ganz anders als gegen Außenseiter. Und dennoch wird die Taktik über den Haufen geworfen, wenn man defensiv spielen will, aber schon nach wenigen Augenblicken einen Gegentreffer einstecken muss und zum Angreifen gezwungen wird.
Die Taktik im Fußballspiel teilt sich in prinzipielle Spielweisen und in die Taktik basierend auf das verwendete System. Bei der Spielweise unterscheidet man die defensive Spielweise und die offensive Spielweise als genaues Gegenteil. Bei der Defensive wird auch gerne vom in Italien entwickelten Catenaccio gesprochen. Statt defensiv und offensiv formuliert man auch gerne tief stehen sowie als Gegenteil hoch stehen. Dazu passt auch das Vier-Phasen-Modell nach Louis van Gaal.
Generell spricht man von der Spielanlage und meint damit, wie eine Mannschaft auftritt. Bei 4-4-2 kann man sowohl offensiv als auch defensiv agieren. Die Spielanlage entscheidet, wie man wirklich auftritt.
Über die Spielweise hinaus ist die Aufstellung und das verwendete System relevant. Der alte Klassiker war das System 3-5-2 mit Libero und Vorstopper. Daraus wurde das heute gültige System 4-4-2 mit der Viererkette. Das System hat viele Ergänzungen erfahren wie das System 4-1-4-1 mit nur einer echten Spitze. Eine Variante ist das System 4-2-3-1 mit zwei Sechser vor der Abwehr.
Seltenere Systeme sind das sehr offensive System 4-3-3, wie die Niederlande dies gerne zeigt. Äußerst ungewöhnlich ist das System 4-6-0 ohne echter Sturmspitze. Das zeigte Spanien erstmals mit der Nationalmannschaft. Extrem defensiv ist die griechische Variante mit dem System 5-4-1. Auch seltener gespielt wird die Weihnachtsbaum-Lösung als System 4-3-2-1.
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