In den 1980er-Jahren setzte sich immer mehr die Viererkette als taktisches Fußballsystem durch, was bedeutet hatte, dass das 3-5-2 abgelöst war. Beim taktischen Fußballsystem 4-4-2 spielt man stets mit vier Verteidigern, vier Mittelfeldspielern und zwei Stürmern. Das Herzstück ist dabei die Abwehrreihe.
Das System ist sehr kompakt, bietet aber auch viele taktische Varianten und löste den Libero als zentralen Abwehrchef ab. Stattdessen gibt es vier Verteidiger, die als Viererkette scheinbar miteinander verbunden sind und auch seitlich verschieben können. Diese Möglichkeiten haben sich schnell als nützlich erwiesen und wurden oft kopiert. Vorne sind zwei echte Stürmer weiterhin im Einsatz, wobei dieses System die Vorlage für weitere wurde - etwa für das 4-2-3-1 mit zwei defensiven Mittelfeldspielern oder dem 4-1-4-1.
Das System 4-4-2 setzt sich wie folgt zusammen:
Der Torhüter wird bei den Bezeichnungen nie erwähnt, denn eigentlich müsste es ja 1-4-4-2 heißen, aber dass der Torhüter eingesetzt wird, ist kein Thema, sondern selbstverständlich.
Der erste Vierer steht für vier Verteidiger, die sich in zwei Außenverteidiger und zwei Innenverteidiger untergliedern. Die Aufgaben sind dabei sehr unterschiedliche. Einer der Innenverteidiger ist der Abwehrchef, wie es beim 3-5-2 der Libero war. Er muss sich mit dem zweiten Innenverteidiger gut verstehen und blind verständigen können und auch die Außenverteidiger beachten, um die Abseitsfalle aufstellen zu können.
Die Außenverteidiger wiederum stellen die Abwehr für die Flügelangriffe des Gegners dar, aber gleichzeitig können sie auch in den Angriff vorrücken, wodurch die Mannschaft in der Offensive ein Übergewicht erhält. Das Risiko ist dabei natürlich, dass man in einen Konter läuft und der Verteidiger bei der Abwehr fehlt.
Der zweite Vierer steht für vier Mittelfeldspieler. Diese werden meist wie eine Raute eingesetzt, also ein offensiver, zentraler Spieler für den Spielaufbau und Weitschüsse, ein defensiver Mittelfeldspieler dahinter für die Verstärkung der Defensive und zwei Spieler an den Außenpositionen.
Im Angriff werden zwei echte Stürmer eingesetzt, wie man dies beim 3-5-2 auch schon getan hat. Das ist aber mittlerweile nicht mehr so oft anzutreffen, weshalb man lieber mit 4-4-1-1 spielt, also einer hängenden Spitze und einem echten Strafraumstürmer, der die Tore erzielen soll.
Das 4-4-2 ist das klassische System des modernen Fußballs. Dass es aber auch nicht immer die gewünschte Lösung bringt, zeigen viele weitere Varianten wie das 4-1-4-1 oder 4-4-1-1 und ähnliche taktische Möglichkeiten.
Die Taktik im Fußballspiel teilt sich in prinzipielle Spielweisen und in die Taktik basierend auf das verwendete System. Bei der Spielweise unterscheidet man die defensive Spielweise und die offensive Spielweise als genaues Gegenteil. Bei der Defensive wird auch gerne vom in Italien entwickelten Catenaccio gesprochen. Statt defensiv und offensiv formuliert man auch gerne tief stehen sowie als Gegenteil hoch stehen. Dazu passt auch das Vier-Phasen-Modell nach Louis van Gaal.
Generell spricht man von der Spielanlage und meint damit, wie eine Mannschaft auftritt. Bei 4-4-2 kann man sowohl offensiv als auch defensiv agieren. Die Spielanlage entscheidet, wie man wirklich auftritt.
Über die Spielweise hinaus ist die Aufstellung und das verwendete System relevant. Der alte Klassiker war das System 3-5-2 mit Libero und Vorstopper. Daraus wurde das heute gültige System 4-4-2 mit der Viererkette. Das System hat viele Ergänzungen erfahren wie das System 4-1-4-1 mit nur einer echten Spitze. Eine Variante ist das System 4-2-3-1 mit zwei Sechser vor der Abwehr.
Seltenere Systeme sind das sehr offensive System 4-3-3, wie die Niederlande dies gerne zeigt. Äußerst ungewöhnlich ist das System 4-6-0 ohne echter Sturmspitze. Das zeigte Spanien erstmals mit der Nationalmannschaft. Extrem defensiv ist die griechische Variante mit dem System 5-4-1. Auch seltener gespielt wird die Weihnachtsbaum-Lösung als System 4-3-2-1.
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