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Taktik im Massenstartrennen des Biathlon

Aufholen oder Verteidigen?

Das taktische Konzept im Massenstartrennen des Biathlonsports ist eigentlich durch den Rennverlauf vorgegeben. Erst nach dem ersten Schießen wird sich zeigen, ob man seine Taktik fortsetzen kann oder ob man auf Angriff umschalten muss. Normalerweise passiert in der ersten Runde nicht viel, aber mit dem ersten Schießen ändert sich die Sachlage.

Das erste Schießen entscheidet über die Taktik

Ein Massenstartrennen mit 30 Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmern sieht spektakulär aus, wenn diese 30 Leute sich gleichzeitig vom Startbereich entfernen, aber in der ersten Runde passiert eigentlich nicht viel. Kaum jemand will Führungsarbeit leisten und jeder ruht sich im Windschatten des Vordermanns aus, um entspannt zum ersten Liegendschießen zu kommen. Denn nur mit viel Aufwand kann man enteilen und mit dem Windschatten holen die anderen in der Abfahrt trotzdem auf, selbst hat man sich aber schon mit einem zu hohen Puls unter Druck gesetzt. Daher läuft man schnell, aber kontrolliert die erste Runde und als Folge bleibt das Feld meist zusammen.

Einfach ist es trotzdem nicht, weil es schnell zu einem Stockbruch kommen kann oder man verhakt sich mit der Konkurrenz. Daher sollte man versuchen, möglichst weit vorne zu laufen, nur die Idee haben die anderen 29 auch. Das Tempo ist moderat, die Rennsituation trotzden hektisch.

Trotzdem kommt das Feld größtenteils auch geschlossen zum ersten Schießen und das ist nochmals spektakulär, weil es einen richtigen Kampf "Frau gegen Frau" bzw. "Mann gegen Mann" gibt. Dort wird entschieden, was für eine Taktik Sinn macht. Wenn man drei Fehler schießt, muss man auch dreimal die Strafrunde besuchen und verliert viel Zeit. Dann kann es nur eine Taktik geben: voll auf Angriff laufen, um die Zeit gutzumachen - natürlich mit dem Risiko, weitere Fehler zu schießen, aber man hat kaum etwas zu verlieren.

Hat man aber keinen Fehler geschossen, dann bleibt man in der Führungsgruppe und wählt ein Tempo, mit dem einerseits der Vorsprung zu den anderen erhalten bleiben kann, aber andererseits man auch die nächsten drei Schießeinlagen sicher gestalten kann. Diese Kombination ist aber schwer zu erreichen und gerade jene, die nur einen Fehler geschossen hatten, schließen häufig schnell wieder auf.

Die Alternative ist die Flucht, indem man trotz fehlerfreiem Schießen schnell die zweite Runde läuft, damit die anderen nicht näher kommen können. Dabei riskiert man natürlich auch, selbst zu schnell zu laufen und erst recht Fehler zu schießen.

Das Schießen bestimmt die Taktik

Das Massenstartrennen ist taktisch kaum zu planen, weil der Rennverlauf ständig wechselt. Häufig gewinnen diese Rennen Leute, die gar nicht in Führung gelegen sind, aber beim letzten Schießen fehlerfrei bleiben konnten, während sich die Führenden gegenseitig abgelenkt hatten und in die Strafrunde mussten. Das ist mit ein Grund, warum das Massenstartrennen so beliebt wurde, weil man es überhaupt nicht ausrechnen kann - selbst vor dem letzten Schießen nicht.

Biathlon hat überhaupt viel Spannung anzubieten, weil bei jedem Rennen bis zu 15 oder 20 Leute Siegchancen haben, aber die Wechsel in den Positionen nach jedem Schießen sind schon einmalig. Vergleichen kann man das Rennen mit der Verfolgung, der Charakter ist ähnlich. Man erkennt schnell, wer vorne liegt und kann den Verlauf gut nachvollziehen.

Da alle mit null am Start stehen, gibt es keine Minutenabstände wie in der Verfolgung, die mit dem Ergebnis des Sprints beginnt und daher kann man einen Fehler auch in der Loipe wiedergutmachen. Daher wird ab dem ersten Schießen mit Volldampf gelaufen. Schwächere Läufer versuchen im Windschatten mitzuhalten und über das Schießen zum Erfolg zu kommen, aber das gelingt im Einzel eher als beim Massenstart. Dennoch dominiert das Schießen, weil man als 10. zum Schießen kommen kann, aber nach fehlerfreier Übung als 3. wieder auf die Loipe kommt und das geht umgekehrt natürlich auch.

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Der Biathlonsport lässt sich untergliedern in die Einzelbewerbe und in die Teambewerbe. Was die Einzelbewerbe betrifft, ist das Einzelrennen als längstes die große Tradition, die Kombination aus Sprint und Verfolgung für den Gesamtweltcup am wichtigsten und das Massenstartrennen die jüngste Form von Bewerb.

Der Einzelbewerb ist das längste Rennen im Biathlonsport und wird von der Durchführung wie der Sprint veranstaltet, aber beim Schießen gibt es die Besonderheit mit der Strafminute statt einer Strafrunde. Das verändert völlig die Art und Weise, wie gelaufen und geschossen wird und somit hat man eine ganz andere Vorstellung von Taktik.

Die große Besonderheit beim Sprintrennen ist wohl auch jene, dass das Ergebnis doppelt zählt, weil man mit dem Ergebnis in die Verfolgung geht. Die Durchführung ist Stress pur für die Teilnehmer, weil man keine Zeit hat, um einmal durchzuschnaufen und das betrifft vor allem auch die Taktik.

Die Besonderheit beim Verfolgungsrennen im Biathlonsport ist wohl die Tatsache, dass man mit dem Ergebnis des Sprints startet und damit mit dem Zeitabstand des Rennens. Daher ist die Taktik bereits vorgegeben, weil mit Rückstand muss man aufholen und alles riskieren, bei Vorsprung kann man hingegen andere Varianten wählen. Speziell ist die Durchführung, da das Feld deutlich kleiner ist als beim Sprint und mit dem Zeitabstand gestartet wird.

Das Massenstartrennen ist eine der jüngeren Rennvarianten im Biathlonsport und die Durchführung ist schon einmal eine andere, weil alle gleichzeitig weglaufen und bei Null starten. Damit gibt es keine Rückstände wie in der Verfolgung. Der Massenstart an sich ist schon eine Besonderheit des Rennens. In der ersten Runde wird aber mit angezogener Handbremse gelaufen, das ist Teil der Taktik.

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Biathlon Massenstart: TaktikArtikel-Thema:
Taktik im Massenstartrennen des Biathlon
Beschreibung: Die 🎿 Taktik beim Massenstartrennen im Biathlon hängt stark vom ✅ ersten Schießen ab und davon, ob man vorne liegt oder aufholen muss.

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