Das Einzel im Biathlonsport ist nicht nur das längste Rennen, es ist auch mit zwei Besonderheiten bestückt, die das Schießen betreffen. Das ist zum einen die Reihenfolge, vor allem aber zum zweiten die Tatsache, dass es keine Strafrunde gibt. Hier ist Vorsicht angebracht und daher agieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer viel vorsichtiger als zum Beispiel beim Schießen im Sprint.
Bei der Schießreihenfolge zeigt sich schon die Besonderheit des Einzelbewerbs, denn es wird nach dem ersten Liegendschießen, das es in allen anderen Rennen auch gibt, nicht nochmals liegend geschossen, wie beim Massenstartrennen oder im Verfolgungsrennen, sondern es wird stehend geschossen. Damit wird die übliche Reihenfolge unterbunden und man muss abwechselnd die Schussarten zeigen.
Nach diesem Stehendanschlag wird wieder liegend geschossen und abschließend nochmals stehend. Es ist dies für neue Zuschauer eine irritierende Reihenfolge, die aber von den Athletinnen und Athleten richtig umgesetzt wird. Vom Schießen her ändert sich nicht viel, aber die Konsequenz bei Fehlern ist eine Besonderheit.
Die für das Ergebnis sehr relevante Besonderheit des Einzels ist der Vollzug bei Schießfehlern. Gibt es bei Sprint & Co. eine Strafrunde, die 150 Meter lang ist und etwa 15 bis 20 Sekunden an Zeit bedeutet, die man verliert, so gibt es diese im Einzel nicht. Und das ist fatal, weil es als Alternative für jeden Schießfehler im Einzelbewerb eine Strafminute gibt, die sofort auf die Laufzeit aufgeschlagen wird. Das bedeutet, dass man mit einem Schießfehler im Einzel mehr Zeit verliert als mit drei Schießfehler im Sprint oder in der Verfolgung. Im neuen Kurz-Einzelbewerb hat man die Strafminute auf 45 Sekunden reduziert.
Damit ist auch erklärt, warum beim Schießen im Einzel keine Hektik aufkommt und eher langsam und sicher geschossen wird. Dass trotzdem Fehler passieren - bei starken Windverhältnissen sogar einige bis viele - ist auch der längeren Langlaufstrecke geschuldet. Das Einzel kann daher auch viel mehr Überraschungen bieten, weil langsamere Läufer mit sicherem Schießen bei windigen Verhältnissen eher nach vorne gespült werden als im Sprint. Dort gibt es auch Überraschungen, aber viele Eintagessieger, die nie mehr ein Rennen gewinnen können, haben im Einzel unter bestimmten Bedingungen ihren einzigen großen Sieg - oft sogar bei Weltmeisterschaften oder olympischen Winterspielen errungen.
Das liegt auch daran, dass die schnellen Läuferinnen und Läufer ihre Stärke auf der Loipe ausspielen wollen und dann beim Schießen nicht die nötige Konzentration bieten und zeigen können. Aber es ist auch nicht einfach, 20 Mal das Ziel sicher zu treffen, zumal man weiß, dass man sicher schießen muss, aber auch weiß, dass man nicht zu lange schießen darf. Denn wenn man zu lange wartet, fällt der Puls und man wird komplett unruhig. Ein sicheres Schießen ist dann auch nicht möglich. Außerdem verliert man Zeit gegenüber der Konkurrenz.
Schon alleine deshalb wählen viele Stars gerne hintere Nummern, um zu wissen, wie viele Fehler die anderen geschossen haben und sich das Rennen besser einteilen zu können.
Der Biathlonsport lässt sich untergliedern in die Einzelbewerbe und in die Teambewerbe. Was die Einzelbewerbe betrifft, ist das Einzelrennen als längstes die große Tradition, die Kombination aus Sprint und Verfolgung für den Gesamtweltcup am wichtigsten und das Massenstartrennen die jüngste Form von Bewerb.
Der Einzelbewerb ist das längste Rennen im Biathlonsport und wird von der Durchführung wie der Sprint veranstaltet, aber beim Schießen gibt es die Besonderheit mit der Strafminute statt einer Strafrunde. Das verändert völlig die Art und Weise, wie gelaufen und geschossen wird und somit hat man eine ganz andere Vorstellung von Taktik.
Die große Besonderheit beim Sprintrennen ist wohl auch jene, dass das Ergebnis doppelt zählt, weil man mit dem Ergebnis in die Verfolgung geht. Die Durchführung ist Stress pur für die Teilnehmer, weil man keine Zeit hat, um einmal durchzuschnaufen und das betrifft vor allem auch die Taktik.
Die Besonderheit beim Verfolgungsrennen im Biathlonsport ist wohl die Tatsache, dass man mit dem Ergebnis des Sprints startet und damit mit dem Zeitabstand des Rennens. Daher ist die Taktik bereits vorgegeben, weil mit Rückstand muss man aufholen und alles riskieren, bei Vorsprung kann man hingegen andere Varianten wählen. Speziell ist die Durchführung, da das Feld deutlich kleiner ist als beim Sprint und mit dem Zeitabstand gestartet wird.
Das Massenstartrennen ist eine der jüngeren Rennvarianten im Biathlonsport und die Durchführung ist schon einmal eine andere, weil alle gleichzeitig weglaufen und bei Null starten. Damit gibt es keine Rückstände wie in der Verfolgung. Der Massenstart an sich ist schon eine Besonderheit des Rennens. In der ersten Runde wird aber mit angezogener Handbremse gelaufen, das ist Teil der Taktik.
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