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Tennis US Open in New York

Hartplatztennis mit Nebengeräuschen

Mit den Australian Open in Melbourne beginnt das Tennisjahr im Profitennissport so richtig und damit gibt es auch gleich den ersten Höhepunkt in Form eines Grand Slam Turniers. Die Sandplatzsaison erlebt im Mai in Paris den zweiten Höhepunkt und knapp danach findet im Juli Wimbledon auf Rasen statt. Das vierte Grand Slam Turnier sind die US Open, die in New York auch auf Hartplatz ausgetragen werden.

US Open: Inhalt

US Open - Geschichte und Bedeutung

Während man in Wimbledon sehr diszipliniert und sportlich fair ist und bei der Aufforderung des Schiedsrichters, sich ruhig zu verhalten, Folge geleistet wird, ist das Turnier in New York ein wenig anders gestrickt. Das auch schon sehr traditionelle und riesige Tennisturnier in Flushing Meadows von New York ist für zart besaitete Spielerinnen und Spieler nicht der beste Ort, um seine Leistungen anzubieten, denn es fliegt schon einmal ein Flugzeug in nächster Nähe über die Plätze und sorgt für entsprechende Lärmkulisse und das Publikum weiß sich auch zu verständigen. Hat man das Publikum hinter sich, ist das durchaus hilfreich, aber es geht auch anders.

Dabei sind die Leute nicht unfair, sie sind einfach anders als etwa das Publikum in London. Auch in Paris kann es laut werden, wenn spannende Entscheidungen anstehen oder wenn ein Publikumsliebling in Probleme gerät, doch in New York ist auch die Grundlautstärke eine andere. Leute kommen und gehen, holen sich was zu essen und diskutieren das eben Gesehene. Die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter üben sich in Beruhigen der Gemüter, aber das gelingt nur bedingt und außerdem fliegt ohnehin bald wieder ein Flugzeug durch.

Die US Open sind für manche schwierig, weil es gerade in kritischen Momenten Mühe bedeuten kann, sich zu konzentrieren. Andere Spielerinnen und Spieler lieben diese Atmosphäre, weil das fast Volksfestcharakter hat und alles ein wenig lockerer zugeht. Das kann auch nach hinten losgehen, weil es gab auch schon Aktionen, bei denen ein Spieler bewusst irritiert wurde, aber normalerweise ist man fair, aber eben nicht ganz so diszipliniert, wie man es sonst im Tennissport kennt.

Gespielt wird auf einem schnellen Hartplatz, wobei die Möglichkeiten aber für Grundlinienspieler und Aufschlagtypen gleichermaßen verteilt sind. Auf solch einem Belag zählt vor allem das Powertennis, also das druckvolle Spiel von der Grundlinie. Serve-And-Volley ist eine Option, aber häufig ist man am Netz in der Defensive, statt in der Offensive.

Sportliche Bedeutung

Die US Open sind das vierte und letzte Grand Slam Turnier des Jahres im Tennissport und für den Sieg gibt es auch 2.000 Punkte für die Weltrangliste. Es nehmen auch 128 Spieler teil, was bedeutet, dass man sieben Runden überstehen muss, um den Turniersieg zu erreichen. Davor wird noch die Qualifikation mit drei Runden gespielt. In Summe gibt es den Jugendbewerb, die Einzel, Doppel und den Mixed-Bewerb und somit zwei Wochen volles Programm - die Qualifikation beginnt schon davor.

Das Turnier kann für Spielerinnen und Spieler, deren Jahr nicht so erfolgreich war, eine Trendwende sein, aber man hat auch viel Druck. Denn nach den US Open gibt es noch ein paar große Turniere, aber nicht mehr sehr viele. In Asien gibt es noch ein paar größere Turniere und dann in der Halle wie etwa bei den Herren das ATP-1000 Turnier in Paris. Doch gerade beim Grand Slam Turnier kann man noch richtig viele Punkte einfahren, um seine Position in der Weltrangliste zu verteidigen oder gar zu verbessern und für viele ist es die Chance, sich für das finale Turnier (Herren: ATP Finals, Damen: WTA Tour Championship) zu qualifizieren.

War die Saison ohnehin stark, dann sind die US Open eine weitere Möglichkeit, einen Erfolg einzufahren.

Wann werden die US Open gespielt?

Das Hartplatzturnier ist das Finale der Nordamerika-Tournee, die meist mit dem großen Turnier in Kanada beginnt. Einige Turniere stehen im August auf dem Plan und im Anschluss folgen die US Open, die in den Herbst des Tennisjahres überleiten. In Asien wird noch unter freiem Himmel auf Hartplatz gespielt, aber danach geht es in die Halle.

Unter der nachstehenden Internetseite des Veranstalters finden Sie alle Auslosungen, Berichte, Videos und natürlich Ergebnisse des Turniers.

https://www.usopen.org/index.html

 

Siegerinnen bei den US Open seit 1970

Blickt man auf die Siegerliste der letzten Jahre, so fällt auf, dass die Amerikanerinnen oft die US Open gewonnen haben, zuletzt die Williams-Schwestern. Vor allem Serena Williams war hier besonders oft siegreich. Die US Open sind aber durchaus auch in der Lage, große Überraschungen zu liefern wie Kim Clijsters, die nach der Babypause gerade hier einen Grand Slam-Titel feiern konnte und damit die gesamte Szene im Damentennis überrascht hatte.

Eine Besonderheit war auch das Jahr 2015, als zwei Italienierinnen im Finale standen und damit den Grand Slam von Serena Williams verhindert hatten. Jene hatte nämlich die bisherigen Grand Slam Turniere gewonnen und hätte mit einem weiteren Erfolg in New York nach Steffi Graf auch den Grand Slam schaffen können (alle vier Grand Slam Turniere in einem Jahr gewinnen). Doch dazu sollte es nicht kommen, stattdessen gewann Flavia Pennetta.

Eine faustdicke Überraschung gab es auch im Jahr 2018, als erstmals eine Japanerin mit Naomi Osaka gewinnen konnte. Sie hatte davor nur einmal gewonnen, allerdings beim großen Turnier in Indian Wells. Und mit dem Finalsieg verhinderte sie, dass Serena Williams den 24. Grand Slam-Titel holen konnte, so viele wie die Allzeitgröße Margaret Court. Dieses Spiel wiederholte sich 2019, als die erst 19-jährige Kanadierin Bianca Andreescu Serena Williams im Finale schlagen konnte.

Das Turnier 2021 war überhaupt eine Überraschung. Im Finale stand die Qualifikantin Emma Raducano aus Großbritannien mit 18 Jahren und ihre Gegnerin war Leylah Fernandez aus den USA mit 19 Jahren und Emma gewann als erste Qualifikantin die US-Open.

Ergebnis 2023

Coco Gauff (USA/6) - Arina Sabalenka (Belarus/2) 2:6, 6:3, 6:2

Siegerliste US Open Damen

2023 Coco Gauff (USA)
2022 Iga Swiatek (Polen)
2021 Emma Raducanu (Großbritannien)
2020 Naomi Osaka (Japan)

2019 Bianca Andreescu (Kanada)
2018 Naomi Osaka (Japan)
2017 Sloane Stephens (USA)
2016 Angelique Kerber (Deutschland)
2015 Flavia Pennetta (Italien)
2014 Serena Williams (USA)
2013 Serena Williams (USA)
2012 Serena Williams (USA)
2011 Samantha Stosur (Australien)
2010 Kim Clijsters (Belgien)

2009 Kim Clijsters (Belgien)
2008 Serena Williams (USA)
2007 Justine Henin (Belgien)
2006 Maria Sharapowa (Russland)
2005 Kim Clijsters (Belgien)
2004 Svetlana Kuznesowa (Russland)
2003 Justine Henin-Hardenne (Belgien)
2002 Serena Williams (USA)
2001 Venus Williams (USA)
2000 Venus Williams (USA)

1999 Serena Williams (USA)
1998 Lindsay Davenport (USA)
1997 Martina Hingis (Schweiz)
1996 Steffi Graf (Deutschland)
1995 Steffi Graf (Deutschland)
1994 Aranxta Sanchez Vicario (Spanien)
1993 Steffi Graf (Deutschland)
1992 Monica Seles (Jugoslawien)
1991 Monica Seles (Jugoslawien)
1990 Gabriela Sabatini (Argentinien)

1989 Steffi Graf (Deutschland)
1988 Steffi Graf (Deutschland)
1987 Martina Navratilova (USA)
1986 Martina Navratilova (USA)
1985 Hana Mandlikova (CSSR)
1984 Martina Navratilova (USA)
1983 Martina Navratilova (USA)
1982 Chris Evert (USA)
1981 Tracy Austin (USA)
1980 Chris Evert (USA)

1979 Tracy Austin (USA)
1978 Chris Evert (USA)
1977 Chris Evert (USA)
1976 Chris Evert (USA)
1975 Chris Evert (USA)
1974 Billie Jean King (USA)
1973 Margaret Smith Court (Australien)
1972 Billie Jean King (USA)
1971 Billie Jean King (USA)
1970 Margaret Smith Court (Australien)

 

Sieger bei den French Open seit 1970

Obwohl der Hartplatz mehr Spielvarianten zulässt, als der Rasen von Wimbledon, ist das Turnier der US Open trotzdem für die Spieler mit Power-Tennis ausgelegt. Das zeigt sich auch in der Siegerliste, in der aggressive Spieler wie Sampras oder Agassi mehrfach siegreich waren. Roger Federer konnte gar fünfmal in Folge gewinnen.

Trotzdem ist es schwieriger geworden, Seriensiege einzufahren und gerade bei den US Open sind auch Überraschungen möglich wie zum Beispiel im Jahr 2014, als der Kroate Marin Cilic sich den Titel holen konnte - mit dem absolut niemand gerechnet hatte. Generell sind aber die Favoriten am Zug, doch das Turnier ist seit Jahren in wechselnden Händen, selbst dem so häufig gewinnenden Novak Djokovic sind Seriensiege nicht gelungen. Dominik Thiem gelang 2020 sein erster Grand Slam Titel in New York und 2021 hatte Novak Djokovic die Chance, den Grand Slam zu gewinnen. Er hatte in Melbourne, Paris und Wimbledon gewonnen und stand auch im Finale der US Open, aber Daniil Medwedew holte sich seinen ersten Grand Slam Titel wie Thiem im Jahr davor vor ihm und vereitelte den Grand Slam damit. 2023 gab es die Revanche und Djokovic gewann seinerseits in drei Sätzen gegen Medwedew, womit er mit 24 Grand Slam-Titel nun alleiniger Spitzenreiter wurde.

Ergebnis 2023

Novak Djokovic (Serbien/2) - Danil Medwedew (Russland/3) 6:3, 7:6, 6:3

Siegerliste US Open

2023 Novak Djokovic (Serbien)
2022 Carlos Alcaraz (Spanien)
2021 Daniil Medwedew (Russland)
2020 Dominik Thiem (Österreich)

2019 Rafael Nadal (Spanien)
2018 Novak Djokovic (Serbien)
2017 Rafael Nadal (Spanien)
2016 Stanislaw Wawrinka (Schweiz)
2015 Novak Djokovic (Serbien)
2014 Marin Cilic (Kroatien)
2013 Rafael Nadal (Spanien)
2012 Andy Murray (Großbritannien)
2011 Novak Djokovic (Serbien)
2010 Rafael Nadal (Spanien)

2009 Juan del Potro (Argentinien)
2008 Roger Federer (Schweiz)
2007 Roger Federer (Schweiz)
2006 Roger Federer (Schweiz)
2005 Roger Federer (Schweiz)
2004 Roger Federer (Schweiz)
2003 Andy Roddick (USA)
2002 Pete Sampras (USA)
2001 Lleyton Hewitt (Australien)
2000 Marat Safin (Russland)

1999 Andre Agassi (USA)
1998 Patrick Rafter (Australien)
1997 Patrick Rafter (Australien)
1996 Pete Sampras (USA)
1995 Pete Sampras (USA)
1994 Andre Agassi (USA)
1993 Pete Sampras (USA)
1992 Stefan Edberg (Schweden)
1991 Stefan Edberg (Schweden)
1990 Pete Sampras (USA)

1989 Boris Becker (Deutschland)
1988 Mats Wilander (Schweden)
1987 Ivan Lendl (CSSR)
1986 Ivan Lendl (CSSR)
1985 Ivan Lendl (CSSR)
1984 John McEnroe (USA)
1983 Jimmy Connors (USA)
1982 Jimmy Connors (USA)
1981 John McEnroe (USA)
1980 John McEnroe (USA)

1979 John McEnroe (USA)
1978 Jimmy Connors (USA)
1977 Guillermo Vilas (Argentinien)
1976 Jimmy Connors (USA)
1975 Manuel Orantes (Spanien)
1974 Jimmy Connors (USA)
1973 John Newcombe (Australien)
1972 Ilie Nastase (Rumänien)
1971 Stan Smith (USA)
1970 Ken Rosewall (Australien)

Lesen Sie auch

Von der Wertigkeit her beginnt die Struktur der Tennisturniere mit den Futures und der Chance, erste Punkte für die Weltrangliste zu erspielen. Schon mehr Punkte gibt es beim Challenger, das auch von Spielern nach einer Verletzungspause für den Wiederaufbau genutzt wird. Dann folgen die eigentlichen Turniere mit dem 32er-Raster bis hin zu den Grand Slam-Turnieren als Höhepunkte jedes Tennisjahres.

Die Grand Slam Turniere starten mit den Australian Open im australischen Sommer im Jänner und werden mit den French Open im Mai fortgesetzt. Bald schon gibt es die Wimbledon Championship auf Rasen im Juni und/oder Anfang Juli und Ende August sind die US Open als Abschluss an der Reihe. Alle vier Turniere sind medial enorm wirksam, aber es gibt auch schon weitere Ideen im Hinblick auf die Digitalisierung wie etwa die French Open der Zukunft.

Neben den eigentlichen Turnieren gibt es noch Sonderformen. Dazu zählen die Teambewerbe wie der Daviscup bei den Männern und der Fedcup bei den Frauen. Den Saisonabschluss auf Einzelbasis, aber auch bei den Doppelpaaren gibt es bei den Männern mit den ATP Finals und bei den Frauen mit der WTA Tour Championsship als finales Turnier mit sehr vielen Weltranglistenpunkten.

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US Open in New YorkArtikel-Thema:
Tennis US Open in New York
Beschreibung: Die 🎾 US Open sind das letzte Grand Slam Turnier im Profitennissport und werden in ✅ New York ausgetragen.

letztes Datum:
10. 09. 2023

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