Während in Deutschland die höchste Spielklasse im Profifußball stets Bundesliga oder Deutsche Bundesliga heißt, ist die Situation in Österreich eine andere, weil der Markt kleiner ist. Deshalb trägt die Bundesliga auch meist den Namen des Hauptsponsors und daher gab es schon die T-Mobile Bundesliga oder auch die tipp3 Bundesliga.
Sportlich gesehen ist es wie in Deutschland die Meisterschaft der höchsten Spielklasse und damit die Suche nach dem Meister der aktuellen Saison im Land. Im Gegensatz zu den großen Ligen spielen in Österreich jedoch nur zehn Vereine, die den Meister unter sich suchen, was bedeutet, dass man viermal aufeinander trifft. Zweimal spielt man zu Hause und zweimal ist man zu Gast in der Fremde, weshalb die Einzigartigkeit von Derbies nicht gegeben ist, dennoch haben auch diese Spiele ihren Reiz.
Begonnen hat die Bundesliga in Österreich viel früher als zum Beispiel in Deutschland, wo die heute bekannte Bundesliga erst in den 1960er-Jahren startete. In Österreich gab es die Meisterschaft schon ab dem Jahr 1912, allerdings mit der Einschränkung, dass nur Vereine aus Wien und dem Wiener Raum zugelassen waren. Das ist ein wenig problematisch, weil die so ermittelten Meister bis heute statistisch als österreichische Meister gelten, es aber eigentlich nicht sind. Erst 1949 wurden österreichweit die Vereine zugelassen und damit war die landesweite Liga gegeben.
In den 1980er-Jahren startete der Versuch, die Bundesliga auszuweiten und es spielten 16 Vereine, aber das Projekt schlug fehl. Auch mit 12 Vereinen wurde man nicht glücklich, weil die Dichte im österreichischen Fußball fehlte und daher die Qualität deutlich nach unten ging. Weniger talentierte Spieler hatten es viel zu leicht, in der höchsten Spielklasse einen Vertrag zu finden. Daher ging man wieder zur "Zehnerliga" zurück, wodurch der Konkurrenzkampf viel intensiver ist - zwischen den Vereinen und zwischen den Spielern in den Vereinen. Die Liga bringt viele gute und junge Spieler hervor, die aber bald den Weg ins Ausland suchen, weil dort mehr Geld zu verdienen ist. Das ist gut für die Nationalmannschaft, aber ein Problem für das Image der Bundesliga selbst.
Verstärkt wurde dieser Prozess der "Ausbildungsliga" durch finanzielle Probleme der Vereine, die lange Jahre vor allem ab 1990 viel Geld in ausländische Spieler investiert hatten. Diese brachten nicht den gewünschten Erfolg und so mancher Verein stand vor dem Aus und musste sparen. Plötzlich waren die eigenen jungen Spieler wieder gefragt und bewiesen, da sie nun Spielpraxis erhielten, dass sie auch sehr gut sind - vielleicht sogar besser. Damit stieg auch die Qualität der österreichischen Nationalmannschaft.
Per Mai 2016 wurde beschlossen, einen neuen Anlauf für eine Aufstockung zu wählen, und zwar eine 12er-Liga für die Bundesliga und eine 16er-Liga für die Zweite Liga. Der Plan ist jener, dass in der 12er-Liga jeder gegen jeden spielt, was 22 Runden ergibt, dann wird die Meisterschaft geteilt und die besten sechs Vereine spielen um den Titel, die anderen sechs Vereine gegen den Abstieg. Das ergibt jeweils wieder zehn Runden und somit 32 statt bisher 36 Runden.
Hintergrund ist, dass kaum eine andere europäische Fußball-Bundesliga nur zehn Vereine hat und auch die vielen Spiele im Winter waren stets ein Problem, obwohl der Winter ohnehin immer harmloser wurde. Auch die vielen englischen Wochen wurden so etwas reduziert.
Der Fußballmeister wird in Österreich seit dem Jahr 1912 ermittelt, wobei Rapid Wien bekanntlich der Rekordmeister ist - gefolgt von der Wiener Austria. Allerdings waren bis zum Jahr 1949 nur Wiener Vereine spielberechtigt, weshalb die Bezeichnung "Österreichischer Fußballmeister" zumindest problematisch ist, offiziell aber trotzdem anerkannt wurde. Österreichweit wird seit 1949 der Meister im Fußball ermittelt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Austria sogar erfolgreicher. Das ist natürlich ein sensibles Thema, und zwar auf zwei Ebenen. Zum einen sind Rapid Wien und Austria Wien nicht nur die erfolgreichsten Vereine, sondern auch traditionelle Erzfeinde. Die Austria hat sogar eine Kampagne gestartet, wonach sie Rekordmeister sei, weil die Meistertitel nach 1949 echte österreichische Titel sind, während die Meistertitel vor dem Zweiten Weltkrieg den Wiener Vereinen und den Vereinen aus Ostösterreich vorbehalten blieben.
Rein von dieser Überlegung her hat die Austria auch recht, weil ein österreichischer Fußballmeister kann man nur schwer sein, wenn etwa Tiroler oder Steirer nicht mitwirken durften. Die zweite Ebene fußt auf dieser Überlegung, weil man nicht versteht, warum Rapid weiterhin diese Meistertitel zuerkannt sind. Fans aus den westlichen oder südlichen Bundesländern argumentieren auf ähnliche Weise.
Wie dem auch sei - Rapid und Austria hatten einige Phasen in der österreichischen Fußballgeschichte, in denen sie das Geschehen geprägt haben. Der Titel ging entweder an A oder an B, selten aber an C. SSW Innsbruck durchbrach diese Phase und später unter anderem Namen nochmals, aber das war es lange Zeit auch schon.
Die letzten Jahre waren aber geprägt durch Red Bull Salzburg. Mit der Saison 2016/17 konnte man viermal am Stück den Titel holen und setzte 2017/18 mit dem fünften Meistertitel noch eines drauf. Das war davor noch keinem Verein gelungen, nicht einmal den Wiener Vereinen. Wenig überraschend folgten dann weitere Titel. Mit dem Titel 2023 gelang es, zehnmal in Folge Meister zu werden. Erst mit dem Titel 2024 durch Sturm Graz endete diese beeindruckende Reihe.
2024 Sturm Graz
2023 Red Bull Salzburg
2022 Red Bull Salzburg
2021 Red Bull Salzburg
2020 Red Bull Salzburg
2019 Red Bull Salzburg
2018 Red Bull Salzburg
2017 Red Bull Salzburg
2016 Red Bull Salzburg
2015 Red Bull Salzburg
2014 Red Bull Salzburg
2013 FK Austria Wien
2012 Red Bull Salzburg
2011 Puntigamer Sturm
2010 Red Bull Salzburg
2009 Red Bull Salzburg
2008 SK Rapid Wien
2007 Red Bull Salzburg
2006 FK Austria Wien
2005 SK Rapid Wien
2004 GAK
2003 FK Austria Wien
2002 FC Tirol
2001 FC Tirol
2000 FC Tirol
1999 SK Sturm Graz
1998 SK Sturm Graz
1997 Casino Salzburg
1996 SK Rapid Wien
1995 Casino Salzburg
1994 Casino Salzburg
1993 FK Austria Wien
1992 FK Austria Wien
1991 FK Austria Wien
1990 FC Tirol
1989 FC Tirol
1988 SK Rapid Wien
1987 SK Rapid Wien
1986 FK Austria Wien
1985 FK Austria Wien
1984 FK Austria Wien
1983 SK Rapid Wien
1982 SK Rapid Wien
1981 FK Austria Wien
1980 FK Austria Wien
1979 FK Austria Wien
1978 FK Austria Wien
1977 SSW Innsbruck
1976 FK Austria Wien
1975 SSW Innsbruck
1974 Voest Linz
1973 SSW Innsbruck
1972 SSW Innsbruck
1971 SSW Innsbruck
1970 Austria Wien
1969 Austria Wien
1968 SK Rapid Wien
1967 SK Rapid Wien
1966 Admira
1965 LASK
1964 SK Rapid Wien
1963 Austria Wien
1962 Austria Wien
1961 Austria Wien
1960 SK Rapid Wien
1959 Wr. Sportclub
1958 Wr. Sportclub
1957 SK Rapid Wien
1956 SK Rapid Wien
1955 Vienna
1954 SK Rapid Wien
1953 Austria Wien
1952 SK Rapid Wien
1951 SK Rapid Wien
1950 Austria Wien
1949 Austria Wien
1948 SK Rapid Wien
1947 Wacker Wien
1946 SK Rapid Wien
1944 Vienna
1943 Vienna
1942 Vienna
1941 SK Rapid Wien
1940 SK Rapid Wien
1939 Admira
1938 SK Rapid Wien
1937 Admira
1936 Admira
1935 SK Rapid Wien
1934 Admira
1933 Vienna
1932 Admira
1931 Vienna
1930 SK Rapid Wien
1929 SK Rapid Wien
1928 Admira
1927 Admira
1926 Austria Amateure
1925 SC Hakoah
1924 Austria Amateure
1923 SK Rapid Wien
1922 Wr. Sportclub
1921 SK Rapid Wien
1920 SK Rapid Wien
1919 SK Rapid Wien
1918 FAC
1917 SK Rapid Wien
1916 SK Rapid Wien
1915 WAC
1914 WAF
1913 SK Rapid Wien
1912 SK Rapid Wien
Die Meisterschaft auf nationaler Ebene umfasst viele Spiele und je nach System um die 32 bis fast 40 Partien mit dem Ziel, den Meister zu finden und auch einen Austausch zwischen den Spielklassen herzustellen, mit dem Aufstieg aus der unteren Klasse durch die besten Teams und den Abstieg der Schwächsten aus der oberen Klasse. Manchmal betrifft das aber auch nur ein Team, oben und unten. Geteilt wird statistisch gerne in die Hinrunde und Rückrunde.
Der Abstieg selbst hat zu einigen typischen Begriffen geführt wie zur Fahrstuhlmannschaft für einen Verein, der häufig die Liga wechseln muss. Der Klassenerhalt ist für viele schwächer eingestufte Vereine oftmals das Saisonziel, um den Abstieg zu verhindern. Und dann gibt es noch das berühmte Sechspunktespiel, das den Abstiegskampf genauso betreffen kann wie auch die Entscheidung an der Tabellenspitze.
Von den Bewerben her gibt es auf nationaler Ebene die Meisterschaft selbst und den Cup oder auch Pokal. In Österreich gibt es daher die Österreichische Bundesliga, die durch ständig wechselnde Sponsoren immer irgendwie anders heißt und den ÖFB-Cup als Pokalentscheidung samt denkwürdiger Spiele. Interessant sind auch die besten Torschützen der Liga, die die Geschichte der Bundesliga selbst.
In Deutschland ist die Deutsche Bundesliga die Meisterentscheidung (siehe Gewinner) und eine der wichtigsten Ligen weltweit und der DFB-Pokal die Pokalentscheidung. Aber auch die 2. Deutsche Bundesliga weckt enormes Interesse. Die weiteren drei großen Ligen sind auch in Europa zu finden, mit der Premier League in England, der Primera Division in Spanien sowie der Serie A in Italien.
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