Wenn man bei einer Fernsehübertragung einen völlig ausgebeulten Radprofi beobachtet, dann hat dieser gerade die Aufgabe als Wasserträger übernommen. Ein Wasserträger ist ein Radprofi, der für die Kollegen im Team vom Teamfahrzeug die Wasserflaschen mit den gewünschten Getränken abgeholt hat, um sie im Feld zu verteilen.
Das hat den Vorteil, dass der Kapitän - Sprinter wie auch Klassementfahrer - sich nicht um die Erfrischungen zu sorgen hat. Es kostet sehr viel Kraft und auch manchmal Zeit, um sich zum Teamfahrzeug zurückfallen zu lassen und dann mit hoher Geschwindigkeit zum Feld zurückzufahren, um sich an der vorherigen Position einzureihen. Viel praktischer ist es, wenn weniger erfolgreiche Profis diese Aufgabe übernehmen können.
Und so kommt der Helfer in die Position und lässt sich zurückfallen. Er holt aber nicht eine Flasche oder vielleicht zwei, nein, er holt sich gleich zehn oder mehr Flaschen und steckt sie sich in das ausgedehnte Trikot, wodurch er eine völlig deformierte Körperhaltung erhält. Dann rollt er das Hauptfeld von hinten auf und übergibt die Flaschen an seine Kollegen. Manchmal ist das schwierig, weil diese gerade rechts im Feld fahren und der Wasserträger von links kommt, aber dann hilft ein Radprofi eines anderen Teams aus und übergibt die Flasche weiter nach rechts.
Eine Sondergeschichte ist die Versorgung in den Bergetappen, denn die Straßen sind manchmal so eng oder das Renngeschehen so unübersichtlich, dass die Versorgung aus dem Teamfahrzeug nicht möglich ist. Hier werden Motorräder eingesetzt und wenn man eine neue Flasche braucht, dann fährt das Motorrad vor und der Fahrer passt sich dem Tempo der Radfahrer an, damit diese in den hinteren Teil des Motorrades greifen können. Dort ist nämlich eine Box mit vielen Flaschen eingerichtet und so kann man sich frei bedienen und ist nicht vom Teamfahrzeug abhängig.
Einfacher ist die Versorgung auch, wenn man in einer Fluchtgruppe fährt, denn dann hat man direkten Kontakt zum Teamfahrzeug und braucht sich nicht durch ein ganzes Hauptfeld zurückfallen lassen. Ein kurzes Anzeigen reicht aus und die Rennleitung informiert das Teamfahrzeug, das daraufhin nach vorne kommt und den Fahrer mit neuen Flaschen oder auch Gels versorgt. In allen anderen Fällen übernimmt die Aufgabe der Wasserträger.
Im Radrennen gibt es die unterschiedlichsten Typen und Rollen innerhalb der Mannschaft. Wenn es um den Sprint geht, dann braucht es einen Anfahrer für ein hohes Thema. Davon profitiert der Sprinter und er muss aber auch liefern und den Sieg für seine Mannschaft holen. Bevor es zum Sprint kommt, sorgt der Wasserträger für die Unterstützung und holt Getränke vom Teamfahrzeug.
Zwischen dem Sprinter und der Bergziege gibt es noch andere Fahrer wie den Allrounder, der alles recht gut kann. Ein Rouleur ist wiederum ein Radprofi, der eine hohe Geschwindigkeit lange halten kann. Und ein Ausreisser ist ein Fahrer, der dem Feld enteilt, wobei es auch Leute gibt, die ständig angreifen.
Weitere Bezeichnungen im Straßenradsport betreffen den Kapitän im Team, was einer sein kann, der viele Sprints in einem Sprinterteam gewinnt oder einer, der in der Gesamtwertung gewinnen soll. Radprofis mit vielen Erfolgen gelten auch als Siegfahrer, wobei sie meist Edelhelfer für den Erfolg zur Unterstützung brauchen.
Artikel-Thema:
Wasserträger beim Radrennen
letztes Datum:
01. 09. 2020
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