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Passspiel im Fußballspiel

Offensive, defensive und vorsichtige Zuspiele

Der Pass ist im Fußballspiel, aber auch in anderen Mannschaftssportarten (zum Beispiel im Eishockey) das Zuspiel zum Mitspieler, um eine Aktion fortzusetzen. Doch nicht jeder Pass kommt an und nicht jeder Pass führt zu einer gefährlichen Aktion für den Gegner. Unsichere Spieler werden vorsichtiger agieren, offensive Mannschaften werden mithilfe des Passes versuchen, den Gegner unter Druck zu setzen. Vielleicht soll auch einfach nur eine Überraschung gelingen, weil der Gegner mit dieser Art der Ausführung nicht gerechnet hatte.

Was ist der Pass?

Für den Pass oder auch das Zuspiel braucht es drei Komponenten: zwei Mitspieler und den Ball. Ein Pass ist also schon einmal nicht möglich, wenn der Gegner den Ball unter Kontrolle gebracht hat. Hat man den Ball zurückerobert, dann kann man sich überlegen, was damit zu tun ist. Eine Variante wäre, wenn man nahe genug beim gegnerischen Tor ist, ein Schuss auf das Tor. Aber meistens ist das nicht möglich und das eigene Team muss sich erst in diese Position bringen. Also spielt man zum Kollegen, der zum nächsten und so arbeitet man sich langsam in eine Position, um eine offensive Aktion starten zu können.

Allerdings gibt es nicht den einen Pass. Es gibt eine Fülle an Varianten und entsprechend viele Bezeichnungen, die zum Teil auch sarkastisch motiviert sind. Es gibt aber auch den Pass, der als Kombination ausgeführt wird und eine klare offensive Strategie verfolgt und zu dieser Variante zählt eindeutig der Doppelpass.

Doppelpass: den Gegner ausspielen

Doppelpass im Fußball einsetzen

In der Grafik sehen wir, dass die gelbe Mannschaft den Ball besitzt und offensiv werden möchte. Der Spieler mit der Nummer 6 hat vor sich den Gegenspieler (8) und spielt zum Kollegen mit der Nummer 7. Der Gegenspieler könnte sich jetzt darauf konzentrieren, der gelbe Spieler läuft währenddessen an ihm vorbei Richtung gegnerische Hälfte. Sein Mitspieler (7) spielt den Ball sofort weiter in den freien Raum und dort empfängt ihn der Spieler (6), um einen Angriff einzuleiten. Der Doppelpass ist somit eine Möglichkeit, um einen Gegner auszuspielen und für Dynamik zu sorgen.

Diese Variante ist nicht auf einen bestimmten Bereich begrenzt. Man kann mit einem Doppelpass aus der Abwehr heraus die attackierenden Gegenspieler ausspielen. Man kann auch, wie in der Grafik dargestellt, im Mittelfeld einen Angriff einleiten oder den Doppelpass nutzen, um bereits in der Offensive die Abwehr auszuspielen. Gelingt dort der Doppelpass, dann kann eine große Torchance erarbeitet werden.

Nicht ganz so offensiv: Alibipass und Querpass

Beim Doppelpass haben wir eine offensive Variante kennengelernt. Der Pass kann aber auch einfach nur erfolgen, um die Verantwortung abzugeben. Sarkastisch ist der Alibipass, denn es handelt sich um einen Pass, bei dem es einfach nur darum geht, den Ball loszuwerden. Man leitet keinen Angriff ein, hat keine zündende Idee, aber man wird den Ball los und der Mitspieler soll sich etwas überlegen. Ist man unsicher oder wird vom Gegner unter Druck gesetzt, ist der Alibipass eine Option. Oft ist es ein kurzer Pass zum Nachbarn.

Den Pass könnte man aber auch als Querpass bezeichnen. Ein solcher Pass bedeutet, dass man nicht nach vorne zu den Stürmern spielt, sondern auf gleicher Höhe die Mitspieler einsetzt. Das kann dann notwendig sein, wenn man keine Chance sieht, eine gute Aktion starten zu können. Der Gegner passt auf die Offensivkräfte auf und man spielt zur Seite, weil es vielleicht dort eine Chance gibt, tiefer in den Raum spielen zu können. Oft wartet man auch auf den Fehler des Gegners. Die Steigerung vom Querpass ist die Spielverlagerung, bei der man von der einen Seite zur anderen spielt und hofft, dass dort ein Angriff gelingen kann. Dann hat man es aber mit dem Verschieben zu tun, das es nicht nur in der Viererkette der Abwehr gibt, sondern auch im Mittelfeld. Der Gegner orientiert sich auf die neue Seite und selbst versucht man schnell eine Aktion einzuleiten, bevor der Gegner wieder stabil verteidigen kann.

Ganz gefährlich: der tödliche Pass

Der tödliche Pass im Fußballspiel

Hier wird niemand getötet, aber es kann der Erfolg einer Mannschaft sein Ende finden, wenn der tödliche Pass gelingt. Dabei spielt man hinter die Verteidigungsreihe und leitet eine sehr gefährliche Aktion ein. In der Grafik ist das schematisch dargestellt. Die gelbe Mannschaft hat den Ball und der Spieler mit der Nummer 8 spielt in den Strafraum, wobei er zwischen den beiden blauen Innenverteidigern durchspielt. Der aus Sicht der gelben Mannschaft rechte Innenverteidiger (4) muss auf den gelben Angreifer (10) aufpassen und reagiert etwas zu spät. Der linke Innenverteidiger (5) ist etwas zu weit weg und so gelingt es dem gelben Angreifer (9), den Ball zu erreichen.

Natürlich könnte der Innenverteidiger schnell genug reagieren und den Ball noch abfangen oder der Torhüter könnte bei ungenauem Zuspiel den Ball vor dem Angreifer erwischen, aber der tödliche Pass ist deshalb so tödlich, weil ein Stürmer bei Gelingen alleine vor dem Torwart auftaucht und eine große Torchance vorfindet, bevor ihn jemand ausbremsen kann.

Es gibt für solche Aktionen immer mehrere Begriffe und so kann man auch Lochpass statt tödlicher Pass als Umschreibung wählen. In beiden Fällen wird aus dem Mittelfeld heraus hinter die Abwehr gespielt, um zu einer Torchance zu kommen. Das funktioniert aber nur, wenn der Stürmer rechtzeitig losläuft, aber eben auch nicht zu früh. Er würde sonst im Abseits stehen. Und der Pass muss schnell genug sein, sonst wird der Ball sicher abgefangen werden.

Weitere Arten vom Pass im Fußballspiel

Wenn nach vorne nichts gelingen kann, gibt es auch die Gegenrichtung mit dem Rückpass. Dabei spielt man aus dem Mittelfeld zurück zur Verteidigung oder als Verteidiger zurück zum Torwart. Meistens wählt man diese Aktion, wenn nach vorne nichts gelingen kann, aber man kann damit auch Zeit gewinnen, um einen Vorsprung zu verteidigen. 

Ein taktisches Mittel ist auch der Flachpass. Es ist nicht gesagt, wie der Pass gespielt werden soll, denn man kann auch mit einem hohen Ball den Mitspieler erreichen, doch der Flachpass bietet mehr Kontrolle. In früheren Jahrzehnten hat man damit britische Mannschaften ausspielen können, die hauptsächlich über Flanken und Kopfbälle agiert haben. Wenn man mit dem Ball flach am Boden bleibt, hat das die Mannschaften herausgefordert, weil das nicht ihr Spiel war. In der Zwischenzeit spielen aber auch diese Mannschaften oftmals mit dem Flachpass, um den Ball besser kontrollieren zu können.

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