Die Struktur des Tennisspiels auf Wettbewerbsebene ist trotz der ungewöhnlichen Zählweise der Spiele (0, 15, 30, 40) klar erkennbar, denn es gibt die Standard-Spiele oder häufig englisch Games genannten Untergliederungen der Sätze, die Sätze selbst und damit auch die Entscheidung, wer gewinnt oder verliert. Aber obwohl sehr viele Punkte ausgespielt werden, sind es häufig nur ein paar wenige, die darüber entscheiden, wer als Sieger vom Platz geht. Diese entscheidenden Punkte werden als Big Points, übersetzt als die wichtigsten Spielpunkte im Match bezeichnet.
Ein solcher Big Point ist zum Beispiel gegeben, wenn man gegen einen starken Aufschläger eine Partie spielt und einen Breakball hat. Der Gegner lässt solche Gelegenheiten an einem normalen Arbeitstag nicht zu und man hat Mühe, es bis in das Tie-Break zu schaffen. Aber hat man einmal einen Breakball, dann kann man ihn vielleicht auch nervös erwischen und ein Break erreichen, was für den Satzausgang bereits entscheidend sein kann.
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Auch der Satzball oder wesentliche Punkte im Tie-Break werden gerne als Big Points umschrieben. Es sind stets Punkte, die den Ausgang und den Spielcharakter prägen. Das hat damit zu tun, dass man im modernen Tennis von der Situation ausgeht, dass jeder seinen Aufschlag durchbringt. Mit dieser Wucht hat man einen großen Vorteil und so sind viele Sätze im Turnierleben eines Tennisspielers im Tie-Break zu finden. Nur die wirklich starken Spieler können viele Breaks erzielen, weil sie mit ihren Rückschlägen die Aufschläger unter Druck setzen. Hier gilt wieder, dass der offenbar unterlegene Spieler einen Big Point hat, wenn er gegen den Favoriten auf den Satzgewinn aufschlagen kann.
Man umschreibt also mit dem Big Point eine Situation, bei der man entweder unter Druck geraten ist oder eine Chance für einen Erfolg hat. Der Punkt ist nicht mehr wert als jeder andere auch, aber genau in diesem Moment braucht etwa der Aufschläger einen guten ersten Aufschlag, um das Break und damit den Aufschlagverlust zu vermeiden oder der Außenseiter eine gute Idee, um wirklich das Aufschlagspiel des Favoriten zu durchbrechen. Es ist also die psychologische Komponente, die hier umschrieben wird.
Es ist also bei der Beurteilung auch die individuelle Situation gefragt. Nicht selten hat ein Big Point zu einer Vorentscheidung geführt, obwohl noch so viele andere Punkte gespielt werden. Es gibt verschiedene Beispiele, in denen ein Spieler seinen Smash ins Netz gesetzt hat, statt den Punkt zu machen und daraufhin zum einen selbst nervös wurde, während der Gegner wieder eine Chance gesehen hatte. Dieser einen vergebenen Schlag kann dazu führen, dass das Spiel gedreht wird. Häufig ist zu beobachten, dass man gegen einen stärker eingestuften Spieler eine Breakchance hat und diese nicht nutzt. Die Enttäuschung ist so groß, dass man im folgenden eigenen Aufschlagspiel ein Break einstecken muss und so hat man statt eines deutlichen Vorteils einen Rückstand und echte Probleme, noch erfolgreich das Spiel beenden zu können.
All diese Überlegungen führen zu einer Redewendung, die in Interviews nach dem Spiel gerne von beiden Spielern bemüht werden. "Er (oder Sie) hat die Big Points besser gespielt" ist immer wieder zu vernehmen und umschreibt, dass gerade die umkämpften und bedeutenden Punkte wesentlich für den Ausgang des Spiels waren und sind.
Tennis ist eine Weltsportart, die nahezu täglich auch per TV und Streaming übertragen wird. Dennoch gibt es viele Begriffe, die nicht jedem klar sind und das beginnt schon bei den Linien des Tennisplatzes oder den Ausdrücken rund um das Netzspiel. Rund 100 Begriffe haben wir zusammengetragen und zur Orientierung in Kategorien untergliedert.
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