Die lange Distanz der 10.000 Meter bietet in der Leichtathletik viele Möglichkeiten für taktische Spielereien, die sowohl Solisten betreffen als auch ganze Nationalmannschaften. 25 Runden lang wird das Oval des Leichtathletik-Stadions laufend zurückgelegt und in jeder Runde kann etwas passieren, was den Bewerb so spannend macht.
Man hat eigentlich viel Zeit, um sich auf die entscheidenden Situationen vorzubereiten, aber die Falle beim Lauf über die zehn Kilometer besteht darin, dass man auf den Gegner reagieren können muss. Wenn dieser aber in Runde drei bereits das Tempo deutlich verschärft, ist die Frage, ob man mitzieht oder nicht. Lässt man den Gegner laufen, dann spekuliert man damit, dass er früher müde wird und kann ihn in den letzten Runden schnappen. Zieht man mit, dann riskiert man, dass man überpaced, also eine Geschwindigkeit wählt, bei der man selbst an die Leistungsgrenze kommt und im Ziel nicht mehr genug Kraft haben könnte.
Da diese Überlegungen die Konkurrenz auch weiß, gibt es viele taktische Spielereien und für das Publikum ist es ein spannendes Rennen. Manchmal passiert 25 Minuten lang nicht viel, weil die guten Läufer zusammen bleiben und erst auf den letzten Runden die Entscheidung gesucht wird. Manchmal startet aber ein Läufer bereits früh durch - sei es aus dem Verlangen nach einer Rekordzeit heraus oder um einfach die Konkurrenz zu verunsichern.
Häufig gibt es eine Teamtaktik, weil die starken Laufnationen mehrere Teilnehmer einsetzen, die sich gegenseitig unterstützen können. Auf diese Weise kann man die gegnerische Mannschaft unter Druck setzen, die aber auf ähnliche Weise reagieren kann. Schwieriger ist es dann für die Einzelläufer, die keine Kollegen zur Hand haben und sich überlegen müssen, ob sie das Tempo mitziehen oder ob sie ihr eigenes Tempo bis zum Schluss durchlaufen wollen und können.
Somit gibt es eine Vielzahl an Optionen und praktisch in jeder Runde kann sich das Renngeschehen verändern. Die selbst vorbereitete Taktik muss noch lange nicht funktionieren, zumal es davon abhängig ist, in welcher Tagesform sich die beteiligten Personen befinden. Das ist auch das Interessante an der Leichtathletik, weil etwa im Sprint keine Zeit für Taktik besteht. Zwar kann man in den Vorrunden seine Stärke etwas verbergen, aber im Finale geht es aufs Ganze. Über 10.000 Meter wird auch gelaufen, aber man hat Zeit, die anderen zu beobachten, in sich hineinzuhören und vielleicht auch eine vorgenommene Taktik wieder zu ändern, weil die Rennsituation eine andere ist.
Für das Publikum sind beide Varianten sehr spannend und es klingt nach Langeweile, wenn die Herrschaften eine halbe Stunde unterwegs sind, das ist aber keineswegs zutreffend.
Die Langstrecke in der Leichtathletik betrifft die 5.000 und 10.000 Meter. Darüber hinaus gibt es abseits des Stadions auch den Marathonlauf als längste Laufstrecke im Rahmen der Großbewerbe.
Die Herausforderung über die 5.000 Meter besteht einerseits darin, die Ausdauer mitzubringen, aber man muss auch ein Rennen lesen können und zulegen, wenn es nötig ist. Die Durchführung erfolgt über größere Felder als die acht Leute im Sprint und die zahlreichen Kurven im Stadion sind eine der Vorgaben an die Technik. Zur Besonderheit zählt die Art und Weise, wie das Rennen ablaufen kann von sehr taktisch bis zu extrem schnell von Beginn an. Aber die Taktik ist schon ein sehr großes Thema mit oft mannschaftlicher Zusammenarbeit speziell der afrikanischen Länder.
Die Durchführung des Rennens über 10.000 Meter erfolgt analog zu jenem über 5.000 Meter, aber die Strecke ist doppelt so lang. Man läuft 25 Runden und damit sehr viele Stadionkurven, was bei der Technik ein großes Thema ist, vor allem bei der Belastung in den Kurven. Die Besonderheit ist häufig das taktische Rennen mit einer regelmäßigen Beschleunigung, die nur die besten bis zum Schluss durchhalten können. Das ist aber auch eine Frage der gewählten Taktik, weil man die anderen unter Druck setzen kann oder sich gegenseitig auch neutralisiert, wie das zwischen den afrikanischen Teams öfter schon passiert ist.
Die Durchführung eines Marathonlaufs ist schon eine ganz andere Angelegenheit als etwa der Sprint über die 100 Meter. Die Voraussetzungen sind auch ganz andere, um in dieser Disziplin der Leichtathletik erfolgreich sein zu können. Man braucht viel mehr Ausdauer und Tempohärte als etwa im Stadion und man läuft auch quer durch eine Stadt, wo es enge Kurven geben kann, vielleicht sogar eine Haarnadelkurve. Das Beschleunigen danach ist daher nicht so angenehm.
Auch beim Weltrekord im Marathonlauf gibt es andere Regeln, weil jede Strecke anders beschaffen sein kann. Es gibt auch bekannt schnelle Strecken mit einem abfallenden Niveau, die für Rekorde dann nicht in Frage kommen.
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