Wenn man einfach nur hochspringen will, zum Beispiel einen halben Meter hoch, dann braucht man Kraft und Entschlossenheit, aber keine besondere Technik. Wollen die Frauen aber in der Leichtathletik über zwei Meter hoch springen können oder die Männer gar bis zu 2,4 Meter oder darüber hinaus, braucht es eine Technik, die diese Leistungen erst möglich macht. Die Ausführung des heutigen Hochsprungs basiert auf den Entwicklungen von Dick Fosbury, einem US-Amerikaner, der 1968 viele überrascht hat, als er verkehrt herum, mit dem Rücken voran über die Latte gesprungen war. Heute machen das aber alle Spitzenathleten im Hochsprung.
Die Vorgabe ist, dass man die Latte in möglichst großer Höhe überwindet, ohne dass sie zu Boden fällt. Um das bewerkstelligen zu können und konkurrenzfähig zu sein und zu bleiben, braucht es diese von Dick Fosbury erstmals präsentierte Technik, die sich aus sieben Phasen zusammensetzt.
In der ersten Phase wird der Start festgelegt. Man läuft in einer Kurve zur Latte und dem Aufbau mit den Pfosten und muss sich darauf konzentrieren, wie der Ablauf erfolgen wird. Dazu gehört auch, dass man sich den Punkt aussucht, von dem man weglaufen möchte. Da manche mit dem linken Bein stärker abspringen können und andere mit dem rechten, ist der Punkt nicht immer gleich, sondern kann von Athlet zu Athlet komplett unterschiedlich gewählt werden. Deshalb ist es auch so wichtig, dass die Anlaufbahn eine Breite von 16 Meter aufweist, damit man seinen geeigneten Startpunkt überhaupt finden kann.
Die zweite Phase ist der eigentliche Anlauf, der aber nur mit sieben langen Schritten erfolgt. Man erreicht eine Geschwindigkeit von fast 30 km/h und legt sich dann in die vorher überlegte Kurve, ohne an Tempo zu verlieren. Dabei erhöht sich natürlich die Schrittfrequenz. Beim vorletzten Schritt beginnt die dritte Phase und man beugt das Außenbein, während das andere Bein als Sprungbein voll ausgestreckt wird.
Nun ist man beim Absprung und der vierten Phase angekommen und stößt sich mit dem Sprungbein kräftig ab. Dieser Stoß ist die Grundlage dafür, dass man in die Drehung kommt, die mit den Beinen, Hüften sowie den Schultern vollzogen wird. Die fünfte Phase ist die Schubphase und verlängert den Sprung. Man entspannt den Körper und konzentriert sich auf die Position, während man die Latte überquert. Die Drehung wird fortgesetzt und das freie Beine passt sich in der Haltung dem Sprungbein an. Dadurch kommt man mit dem Rücken in eine stabile, horizontale Lage.
Diese Lage wird benötigt, um kontrolliert die sechste Phase durchzuführen, nämlich das Biegen des Rückens über der Lage, sodass man diese nicht abwirft und den Sprung erfolgreich gestalten kann. Der Kopf und die Schultern haben die Latte schon überwunden, der Bauch liegt genau darüber und die Beine befinden sich noch vor der Latte, etwa auf Höhe des Kopfes. Durch die Geschwindigkeit und Dynamik des Sprungs kommt man so Stück für Stück immer weiter über und hinter die Latte. Die letzte und siebente Phase ist schließlich die Landung, mit der Hoffnung und Erwartung, dass die Latte oben liegen bleibt und man seine Übung erfolgreich gestalten konnte. Vor der Landung winkelt man die Hüften noch schnell an, um nicht mit den Beinen die Latte abzuwerfen.
Die Sprungbewerbe betreffen Hochsprung, Weitsprung, Stabhochsprung und Dreisprung.
Beim Hochsprung braucht man vor allem als Ausgangsbasis die Sprunganlage für die entsprechenden Sprünge. Außerdem braucht es natürlich das Talent für hohe Sprünge und auch die notwendige Technik für gute Leistungen, wobei diese sich im Laufe der Zeit stark verändert hat. Mit der anfänglichen Technik würde man heutige Leistungen nie erreichen können.
Die Durchführung des Bewerbs im Hochsprung erfolgt auf Basis der Qualifikation und damit der erforderlichen Qualifikationshöhe und anschließend mit dem Finale, wobei man Höhen auch auslassen kann und damit ein paar taktische Möglichkeiten hat.
Im Gegensatz zum Hochsprung braucht man beim Weitsprung nur eine schmale Sprunganlage oder auch einfach eine Anlaufstrecke und die Sandauflage für die Landezone. Die Technik beim Weitsprung ist eine Kombination aus sehr schnellem Anlauf und einer gezielten Streckbewegung beim Sprung und der Landung. Die Durchführung des Bewerbs erfolgt über eine Qualifikation auf Basis der erzielten Weite und einem zweigeteilten Finale, sodass am Ende die besten der Reihung die Entscheidung unter sich ausmachen können. Das gilt vor allem für die Großereignisse.
Der Stabhochsprung ist die Erweiterung vom Hochsprung und braucht auch eine Sprunganlage mit natürlich erhöhtem Aufbau und dem Kasten. Die Teilnehmerinnen oder Teilnehmer benötigen für die Absolvierung des Sprungs den Sprungstab mit entsprechender Charakteristik. Je nach Material kann er sich mehr oder weniger biegen und für den gewünschten Effekt beim Sprung selbst sorgen. Die Technik muss natürlich auch passen. Die Durchführung des Bewerbs erfolgt ähnlich dem Hochsprung.
Obwohl der Dreisprung auch schon immer Teil der Leichtathletik war, ist er für viele gar nicht so bekannt. Hochsprung und Weitsprung sind weit geläufiger und der Stabhochsprung ist aufgrund der Höhe medial auch ein Thema. Der Dreisprung ist eine sehr spezielle Sprungform, weil die Wucht des Anlaufs durch die beiden ersten Sprungbewegungen in anderer Form genutzt wird.
Die Sprunganlage ist ähnlich wie beim Weitsprung, auch die Durchführung ist wie bei den anderen Sprüngen vergleichbar mit der Qualifikation und dem Finale. Das Herzstück ist natürlich die Technik ergo die Ausführung des Sprungs selbst.
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