Der Sprint über die 200 Meter ist quasi die Mittelklasse unter den Sprintstrecken. Man braucht viel mehr Schnellkraft als Ausdauer, aber schon mehr Ausdauer als über 100 Meter, jedoch weit weniger als über den langen Sprint über die 400 Meter.
Die Herausforderung besteht darin, dass die Frauen die Strecke der 200 Meter mit der Kurvenlage absolvieren müssen. Denn die Gerade im Stadion ist nur für die 100 Meter ausreichend, also startet man in der Kurve und läuft mit Höchsttempo, was bedeutet, dass es Fliehkräfte gibt, die nach außen treiben und denen muss man mit einer Schräglage in der Kurve entgegenwirken. Damit werden die Bänder entsprechend belastet und dennoch braucht es volles Tempo und eine entsprechende Tempohärte. Das zweite Kriterium sind die letzten 50 Meter, bei denen sich das Rennen meist entscheidet.
Die Frauen laufen die 200 Meter bei der Europameisterschaft in einer Zeit rund um 22 Sekunden, manchmal auch etwas darunter, bei langsamen Zeiten auch über 23 Sekunden. Die Läuferinnen aus der DDR waren lange Zeit dominierend, in den letzten Jahren haben verschiedenste Läuferinnen aus unterschiedlichen Ländern gute Medaillenchancen. Das gilt für die Läuferinnen aus Großbritannien und den Niederlanden ebenso wie auch aus Deutschland oder Frankreich.
Gold | Dina Asher-Smith (Großbritannien) | 21,89 |
Silber | Dafne Schippers (Niederlande) | 22,14 |
Bronze | Jamile Samuel (Niederlande) | 22,37 |
Jahr | Zeit | Gold | Silber | Bronze |
2018 | 21,89 | Dina Asher-Smith (GBR) | Dafne Schippers (NED) | Jamile Samuel (NED) |
2016 | 22,37 | Dina Asher-Smith (GBR) | Ivet Lalova-Collio (BUL) | Gina Lückenkemper (GER) |
2014 | 22,04 | Dafne Schippers (NED) | Jodie Williams (GBR) | Myriam Soumare (FRA) |
2012 | 23,05 | Maria Rjemjen (UKR) | Christina Stuj (UKR) | Myriam Soumare (FRA) |
2010 | 22,32 | Myriam Soumare (FRA) | Jelisaweta Bryschina (UKR) | Alexandra Fedoreva (RUS) |
2006 | 22,68 | Kim Gevaert (BEL) | Julija Guschtschina (RUS) | Natalja Russakowa (RUS) |
2002 | 22,43 | Muriel Hurtis (FRA) | Kim Gevaert (BEL) | Manuela Levorato (ITA) |
1998 | 22,62 | Irina Priwalowa (RUS) | Schanna Pintussewytsch (UKR) | Melanie Paschke (GER) |
1994 | 22,32 | Irina Priwalowa (RUS) | Schanna Tarnopolskaja (UKR) | Galina Maltschugina (RUS) |
1990 | 21,95 | Katrin Krabbe (DDR) | Heike Drechsler (DDR) | Galina Maltschugina (URS) |
1986 | 21,71 | Heike Drechsler (DDR) | Marie-Christine Cazier (FRA) | Silke Möller (DDR) |
1982 | 22,04 | Bärbel Wöckel (DDR) | Kathy Smallwood-Cook (GBR) | Sabine Rieger (DDR) |
1978 | 22,52 | Ljudmila Kondratjewa (URS) | Marlies Göhr (DDR) | Carla Bodendorf (DDR) |
1974 | 22,51 | Irena SzewilÂska (POL) | Renate Stecher (DDR) | Mona-Lisa Pursiainen (FIN) |
1971 | 22,70 | Renate Stecher (DDR) | Györgyi Balogh (HUN) | Irena SzewilÂska (POL) |
1969 | 23,30 | Petra Vogt (DDR) | Renate Meißner (DDR) | Valerie Peat (GBR) |
1966 | 23,1 | Irena Kirszenstein (POL) | Ewa KÂobukowska (POL) | Vera Popkowa (URS) |
1962 | 23,5 | Jutta Heine (GER) | Dorothy Hyman (GBR) | Barbara Sobotta (POL) |
1958 | 24,1 | Barbara Janiszewska (POL) | Hannelore Sadau (GER) | Maria Itkina (URS) |
1954 | 24,3 | Maria Itkina (URS) | Irina Turova (URS) | Shirley Hampton (GBR) |
1950 | 24,0 | Fanny Blankers-Koen (NED) | Jewgenija Setschenowa (URS) | Dorothy Hall (GBR) |
1946 | 25,4 | Jewgenija Setschenowa (URS) | Winifred Jordan (GBR) | Léa Caurla (FRA) |
1938 | 23,8 | StanislÂawa Walasiewicz (POL) | Käthe Krauss (GER) | Fanny Blankers-Koen (NED) |
Das Programm der Frauen bei der Leichtathletik-Europameisterschaft hat sich stark erweitert, weil Zug um Zug Bewerbe dazugekommen sind, die bei den Männern schon seit langer Zeit oder überhaupt seit den ersten Veranstaltungen im Programm waren. Beispiele sind etwa die 50 Kilometer im Gehen oder die 10.000 Meter im Laufen sowie der Hindernislauf.
Der größte Bereiche bei den Bewerben ist natürlich mit dem Laufen im Stadion abgespult. Die 100 Meter Sprint sind auch bei den Frauen ein wichtiger Bewerb, werden aber nicht so sehr medial beachtet wie jene bei den Männern - wohl deshalb, weil diese noch schneller laufen können und Rekorde für die Menschheit möglich sind. Aber es laufen die Frauen auch das volle Programm von den 100 Meter bis zu den 10 Kilometer inklusive Staffel und Hürden.
Abseits des Stadions gibt es noch weitere Bewerbe. Zum einen findet der Abschluss der Laufbewerbe mit dem Marathon statt, der quer durch die Veranstalterstadt organisiert wird. Die zwei anderen Bewerbe abseits des Stadions sind im Gehen gegeben, denn 20 oder gar 50 Kilometer in der Halle zu gehen macht wenig Sinn.
Ein weiterer Bereich bei der Leichtathletik und damit auch bei der Europameisterschaft ist der Sprungbewerb. Der Stabhochsprung kam bei den Frauen auch später erst dazu, auch der Dreisprung war nicht sofort im Programm. Dazu gibt es den Weitsprung und den Hochsprung als Herausforderungen.
Das Werfen ist das dritte Standbein mit sehr unterschiedlichem Gerät. Beim Kugelstoßen braucht es eine andere Technik und Kraft als beim Diskuswurf und der unterscheidet sich wiederum vom Hammerwurf. Ganz anders läuft es beim Speerwurf ab, um eine gute Weite erzielen zu können.
Den Abschluss und auch den Höhepunkt bildet der Mehrkampf in Form vom Siebenkampf der Frauen. Hier unterscheidet man sich noch von den Männern, die zehn Disziplinen bestreiten, aber auch der Siebenkampf ist mit der Kombination aus Laufen, Springen und Werfen nicht leicht zu gewinnen.
Artikel-Thema:
Leichtathletik EM 200 m Frauen
letztes Datum:
18. 10. 2020
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